1,17 Milliarden Euro!: FC Barcelona hat auch bei Bayern und Liverpool Schulden
Sportlich läuft es beim FC Barcelona in dieser Saison ganz und gar nicht, zehn Punkte haben die Katalanen Rückstand auf Tabellenführer Atlético Madrid. Und auch abseits des Platzes sieht es bei Barca nicht gut aus. Wie aus dem aktuellen Geschäftsbericht des Vereins hervorgeht, ist die Lage in Sachen Geld sogar noch dramatischer als bisher bekannt.
Die Gesamtschulden des Vereins für den Abrechnungszeitraum 2019/2020 belaufen sich auf 1,17 Milliarden Euro. Davon sind 730,67 Millionen Euro kurzfristige Verbindlichkeiten. Weitere 138 Millionen Euro werden nach der Saison 2021/2022 fällig, noch einmal 71 Millionen Euro nach der Spielzeit 2022/2023 und weitere 233 Millionen Euro nach der darauffolgenden.
Anschließend müssen – Stand Januar 2020 und weiteren Transfers ausgeklammert – noch einmal 127 Millionen Euro berappt werden.
FC Barcelona schuldet Bayern noch Geld für Arturo Vidal
Ursächlich für die immense Verschuldung sind neben den Verlusten durch die Corona-Krise teure Spieler-Transfers und horrende Gehälter.
Aus dem Geschäftsbericht geht ebenfalls hervor, welchen Vereinen Barcelona für welche Spieler wie viel Geld schuldet. Insgesamt steht Barca bei anderen Klubs mit 196 Millionen Euro in der Kreide. Davon ist unter anderem der FC Bayern betroffen. 950.000 der insgesamt zu bezahlenden 18 Millionen Euro für den Transfer des Chilenen Arturo Vidal (33, jetzt Inter Mailand) im Sommer 2018 standen am 30. Juni 2020 noch aus.
Unklarheit über drohende Pleite des FC Barcelona
Der größte Gläubiger ist der FC Liverpool. Für den 145-Millionen-Euro-Transfer von Philippe Coutinho (28) waren im vergangenen Sommer noch etwa 69 Millionen Euro nicht gezahlt. Andere Beispiele: Für Juves Miralem Pjanic (30), der im Tauschgeschäft mit Arthur (24) nach Katalonien wechselte, waren noch fast 57 von 60 Millionen Euro offen, für den Transfer von Ajax-Juwel Frenkie de Jong (23) standen noch 64 der insgesamt fälligen 86 Millionen Euro aus.
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Was die massive Verschuldung tatsächlich bedeuten könnten, ist unklar. Ob eine Pleite des Vereins, vor der seit einiger Zeit gewarnt wird, realistisch ist, lässt sich nicht abschätzen. Die Verhandlungen zwischen Klub und Spielern über einen Gehaltsverzicht in Höhe von 190 Millionen Euro haben bisher zu keinem endgültigen Ergebnis geführt.
Nach dem Rücktritt des Präsidenten Josep Bartomeu steht die Wahl einer neuen Führung aus. Sie war ursprünglich für den vergangenen Sonntag geplant, wurde aber wegen der Corona-Beschränkungen verschoben.