1:4-Test in Bremen: St. Pauli wacht erst in Hälfte zwei auf
Ein ernüchternder erster Durchgang, viel Gutes nach der Pause: Der FC St. Pauli verlor sein Testspiel bei Werder Bremen klar mit 1:4 (0:3) und zeigte dabei zwei Gesichter.
Den Spielaufbau zu ordnen, zu beruhigen, zu strukturieren lautete das primäre Ziel der Länderspielpause. Möglich, dass noch einige neue Aspekte dazugekommen sind am späten Mittwochnachmittag. Es war 45 Minuten lang ein Unterschied auf allen fußballerisch relevanten Ebenen, und mit dem 0:3 zur Halbzeit war St. Pauli noch prima bedient.
Schultz schimpft: „Wir waren lethargisch, abwartend, passiv“
„Mit der ersten Halbzeit bin ich natürlich überhaupt nicht einverstanden“, schimpfte Trainer Timo Schultz: „Wir waren lethargisch, abwartend, passiv, kein Zugriff. Wir haben es gar nicht geschafft, den Ball mal über zwei, drei Stationen zu halten.“ Stattdessen reihte sich ein leichter Ballverlust an den anderen.
St. Pauli in Bremen: mit dem Werder-Tempo überfordert
Bei den Treffern von Chong (11.), Sargent (15.) und Bittencourt (35.) durften die Schützen einigermaßen unbehelligt einschieben, was Resultat der Tatsache war, dass nahezu alle Hamburger mit dem gegnerischen Tempo beim Umschalten im Kopf oder körperlich überfordert waren.
Tashchy trifft: St. Pauli nach der Pause wie ausgewechselt
Positiv hingegen: Die Braun-Weißen ließen sich davon nicht aus der Bahn werfen. Mit Wiederanpfiff war St. Pauli wesentlich präsenter und verdiente sich den Treffer durch Boris Tashchys sehenswerten Volleyschuss redlich (65.). „Eine ganz andere Körpersprache” hatte nicht nur der Coach ausgemacht. Bei zwischenzeitlich strömendem Regen drückte St. Pauli auf den Anschluss, hatte aber Pech bei den letzten Pässen oder falschen Abseitsentscheidungen und rannte noch in einen Konter (Chong, 87.).
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„Es war die gleiche Mannschaft im gleichen System, trotzdem sind wir plötzlich die dominante Mannschaft und erspielen uns Chancen“, stellte Schultz fest und erklärte: „Zwischen Freundschafts- und Testspiel gibt es einen großen Unterschied.“ Das dürften seine Schützlinge jetzt begriffen haben.
So spielte St. Pauli: Smarsch – Ohlsson (57. Zander), Ziereis (81. Schütt), Buballa (73. Senger) – Viet (81. Jessen), Benatelli (73. Becker), Aremu, Flach (73. Dittgen) – Daschner (73. Zalazar) – Burgstaller (73. Kyereh), Tashchy (73. Lankford)