• Seit mehr als 40 Jahren ist "Tiroler-Friedl" Schuler glühender Fan des HSV. Nun versteigert er seine Souvenir-Sammlung für einen guten Zweck.
  • Foto: WITTERS

Allein 300 Trikots!: HSV-Super-Fan löst seine gigantische Sammlung auf

Es gibt kaum einen HSV-Fan, der seinem Verein über Jahrzehnte hinweg so nahe kam, wie er. Friedl Schuler (70), überall nur bekannt als „Tiroler-Friedl“, verlor in den 70er Jahren sein Herz an den HSV, die Stars und Sternchen des Klubs gingen bei ihm daheim in Lohbrügge ein und aus. Und er sammelte, was das Zeug hielt: Autogramme, Trikots, Wimpel, Raritäten. Nun löst der Super-Fan seine gigantische Sammlung auf – um Kindern zu helfen, die sich selbst nicht mehr helfen können.

Eigentlich sollte schon am Sonntag alles unter den Hammer kommen, aber Corona funkte dazwischen. Mehr als 2000 Autogramme, 400 Wimpel und 300 Trikots wollte Schuler in den Vereinsräumen von Bergedorf 85 zugunsten des Kinder-Hospizes „Sternenbrücke“ versteigern, Carlo von Tiedemann war als Moderator geladen. „Nun werden wir das zu einem späteren Zeitpunkt nachholen“, verspricht der „Tiroler-Friedl“.

Autogrammsammlung

Mehr als 2000 Autogramme mit HSV-Bezug sollen versteigert werden.

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Foto: Schuler/privat

Schuler sammelte allein 40.000 Euro für die „Sternenbrücke“

Er wird Wort halten, soviel steht fest. Denn so sehr Schulers Herz am HSV hängt, so innig hat er sich dem guten Zweck verschrieben. Insgesamt 52.926 Euro sammelte er seit 1990 für soziale Projekte, fast 40.000 dafür für die „Sternenbrücke“. Ein paar Tausender sollen jetzt noch oben drauf kommen.

Rieger und Schuler

Zu HSV-Kultmasseur Hermann Rieger, der 2014 verstarb, hatte Schuler einen besonders innigen Draht.

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WITTERS

Wie aber kam es dazu, dass der passionierte Sammler seinen Schatz auflöst? „Man wird ja auch älter“, sagt Schuler, der mit 19 Jahren als Koch in Hamburg heimisch wurde. „Wenn ich nun Abnehmer für all die schönen Dinge finde, weiß ich ja, dass sie in guten Händen sind. Und wenn das alles noch einem guten Zweck dient, ist doch alles wunderbar.“

Schuler ging jahrzehntelang beim HSV ein und aus

Allerdings: Von seinen 36 Fotoalben wird sich Schuler nicht trennen. „Das sind meine Erinnerungen, da hängt zu viel drin“, stellt er klar. Vor allem zu der 1992 verstorbenen HSV-Trainerlegende Ernst Happel und Kult-Masseur Hermann Rieger (verstarb 2014) hatte Schuler privat einen ganz engen Draht. Ohnehin ging er jahrzehntelang beim HSV ein und aus, bis der Verein 2017 den Riegel vorschob. Schuler wurde in seinem Wirken beschnitten, war enttäuscht, sagt nun aber: „Mein Herz hängt weiter am Verein, das geht nicht weg.“

Wann immer er die Möglichkeit hat, nutzt er seine Dauerkarte und fährt zu den Heimspielen in den Volkspark. Das soll auch nach der Corona-Krise so bleiben, wenngleich Schuler unter Herz- und Lungenhochdruck leidet. „Ich muss halt alles etwas langsamer machen“, sagt er. Das gilt nun auch für die Versteigerung seines Schatzes. Gut Ding will Weile haben, „Tiroler-Friedl“ weiß, wovon er redet.

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