Auch Rekorde von Seeler wackeln: Diese Bestmarken kann HSV-Stürmer Terodde noch knacken

Der Mann ist ein Phänomen. Auch nach dem Hamburger Stadtderby war Simon Terodde in aller Munde, mit nun vier Doppelpacks in den ersten sechs Saisonpartien ist der HSV-Angreifer das Maß aller Dinge unter den Zweitliga-Torjägern. Und er ist auf einer gigantischen Rekordjagd – mit vielen Facetten.

Erneut blieb sogar der Konkurrenz nichts übrig, als zu gratulieren. Diesmal hieß der Adressat der Glückwünsche Timo Schultz. Knapp eine Stunde war nach dem Derby vergangen, da strich St. Paulis Trainer Teroddes Stärken heraus: „Er positioniert sich extrem gut und ist wirklich eiskalt vor dem Tor.“ Eine Klasse, die man als Gegner wohl einfach akzeptieren müsse. So sah es in der Woche zuvor schon Würzburgs Trainer Marco Antwerpen, der nach dem 1:3 im Volkspark feststellte: „Terodde ist eine absolute Tormaschine! Man kann den HSV nur beglückwünschen.“

HSV-Stürmer Terodde hat zahlreiche Rekorde im Visier

Terodde begeistert den HSV und die Gegner. Aber wie hoch wird er noch fliegen? Welche Bestmarken kann der 32-Jährige noch angreifen? Die MOPO hat nach dem Raketenstart des Angreifers tief in der Rekord-Kiste gekramt und geschaut, was möglich ist.

Doppelt hält besser: Teroddes Saison-Rekord datiert aus der Saison 2018/19 (damals für Köln), als er in insgesamt acht Partien mehr als einmal traf (fünf Doppel-, drei Dreierpacks). Den Rekord beim HSV hält im bezahlten Fußball Uwe Seeler, der 1963/64 in sieben Saisonspielen mindestens doppelt traf. Horst Hrubesch gelang das sechsmal (1981/82), Sergej Barbarez (2000/01) und Kevin Keegan (1978/79) fünfmal. Tendenz: Terodde zieht an Seeler vorbei!

Tore im HSV-Premierenjahr: Seeler traf in seinem ersten HSV-Jahr (1954/55) 28-mal, damals noch in der Oberliga Nord. Barbarez gelangen 2000/01 in der Bundesliga auf Anhieb 22 Tore. Nummer drei in diesem Ranking ist Dieter Schatzschneider (15 Tore in der Serie 1983/84). Tendenz: Auch diesen Seeler-Rekord knackt Terodde.

Terodde könnte die Marken von Völler und Hrubesch angreifen

Zweitliga-Tore in einer Saison: Seit Einführung der eingleisigen Zweiten Liga hält Rudi Völler den Rekord. Er traf 1981/82 für 1860 München 37-mal. Hrubesch knipste für Essen 1977/78 gar 41-mal, da war die Liga aber noch geteilt (bis 1981). Tendenz: Es müsste schon alles passen, damit Terodde da anklopfen kann.

Zweitliga-Tore insgesamt: Nimmt man die eingleisige Zweite Liga als Maßstab, liegt Terodde mit 126 Treffern bereits vorn. Die zweigleisige Statistik führt Dieter Schatzschneider (154) vor Karl-Heinz Mödrath (150) und Terodde an. Schatzschneider unkt schon: „Ich traue Simon zu, dass er den Rekord schon diese Saison knackt!“ 28 Treffer müssten also noch folgen. Tendenz: sehr schwer.

29 Mal traf Terodde in der Aufsiegssaison des 1.FC Köln

Persönlicher Torrekord: Der liegt für Terodde bei seinen 29 Toren, die er vor zwei Jahren für Köln erzielte. Tendenz: Die Marke kann er knacken.

HSV-Tor-Quotient: Von den Spielern, die in ihrer Profi-Karriere zumindest 20 Erst- oder Zweitligaspiele für den HSV bestritten, liegt Horst Hrubesch (96 Tore in 159 Spielen / 0,6 Tore pro Partie) vorn. Seeler kam auf 0,57 Tore pro Spiel, Schatzschneider auf 0,48. Teroddes derzeitiger HSV-Wert: 1,33! Tendenz: Er wird auch nach der Saison in Führung liegen.

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Schnappt sich Terodde seine vierte Zweitliga-Torkanone?

Zweitliga-Schützentitel: Bereits 2016, 2017 und 2019 holte sich Terodde die Kanone. Das schaffte neben ihm nur der Ex-Karlsruher Emanuel Günther (1978, 1980 und 1984). Tendenz: Terodde holt sich die alleinige Führung – es könnte einer für die Ewigkeit sein.

Noch viel wichtiger für Terodde: Durch seine Treffer könnte er DER Aufstiegsgarant des HSV werden – um dann auch endlich im Oberhaus, wo es für ihn bislang noch nicht so gut lief, nachhaltig Spuren zu hinterlassen.