Bei Tedesco: Was macht Ex-HSV-Sportdirektor Ralf Becker in Moskau?
Als Jahn Regensburg im September 2018 den Volkspark eroberte und den HSV mit 5:0 demütigte, saß Ralf Becker noch auf der Hamburger Bank und traute seinen Augen nicht. Niemals seit in Deutschland Profifußball gespielt wird, verlor der HSV ein Heimspiel höher. Von der Neuauflage der Partie wird Becker am Sonnabend wahrscheinlich nur das Ergebnis sehen: Der vor der Saison entlassene Sportdirektor befindet sich zurzeit auf Fortbildung in Russland.
Becker macht sich fit für einen neuen Job, nutzt die Kontakte, die er hat und baut weitere auf. Am Mittwoch verfolgte er den 3:2-Sieg von Spartak Moskau im Pokal bei ZSKA, freute sich mit zwei alten Bekannten. Sowohl zu Spartak-Trainer Domenico Tedesco (früher Schalke) als auch zu dessen Assistenten Andreas Hinkel pflegt Becker enge Drähte, verbringt in Russland viel Zeit mit ihnen. Am Wochenende wird sich der 49-Jährige noch mehrere Partien in Moskau anschauen.
Ex-HSV-Sportdirektor Becker wartet auf eine neue Aufgabe
Für Becker ein logischer Schritt, um sich auf neue Aufgaben vorzubereiten. „Ich war viel unterwegs zuletzt, auch in England“, sagte er der MOPO. „Ich denke, dass ich in Deutschland schon über ein gutes Netzwerk verfüge. Aber es geht auch darum, in andere Länder zu schauen.“
Für den Sommer wäre Becker bereit, wieder eine neue Aufgabe anzunehmen. Den HSV hat er weiterhin im Blick, äußern möchte er sich zu seinem Ex-Klub aber nicht: „Weil ich genau weiß, wie sich die Verantwortlichen fühlen, wenn ständig ehemalige Mitarbeiter ihren Senf dazugeben. Klar ist natürlich, dass ich dem HSV alles Gute wünsche.“
Auch am Sonnabend, gegen Regensburg. Den Gegner, der im September 2018 nicht nur Becker ratlos und entsetzt zurückließ.