Beim HSV spricht man Finnisch: Vier Landsmänner wandeln auf Pohjanpalos Spuren
Fünf auf einen Streich! So viele Finnen stehen beim HSV aktuell unter Vertrag. Einer sorgte bei den Profis schon für wichtige Treffer, ein anderer brennt darauf sich bei der ersten Mannschaft zu beweisen, ist aber noch in Quarantäne. Ein Bruderpaar ackert im Nachwuchs und bastelt am großen Traum, der Profikarriere.
Ein gewisser Juhani Peltonen begründete 1964 die Tradition der HSV-Finnen. Für zwei Jahre schnürte Peltonen die Stiefel für die Hamburger in der Bundesliga, war der erste Vertreter seines Landes im deutschen Oberhaus, kam in 38 Einsätzen auf immerhin sechts Treffer. Danach war Matti Steinmann, der finnische Vorfahren hat, 2014 der einzige HSV-Kicker mit einem finnischen Hintergrund. Bis zum Winter!
Im Winter legte der HSV mit Pohjanpalo nach
Die HSV-Verantwortlichen holten Joel Pohjanpalo auf Leihbasis aus Leverkusen. Eben jener Finne, der den HSV 2016 einst im Ligaspiel mit einem Dreierpack versenkte. In Hamburg überzeugte der 25-Jährige bislang vor allem als Joker, traf in Bochum (3:1) und Hannover (1:1) jeweils nach seiner Einwechselung.
„Ich habe hier mit meinen beiden Toren einen guten Einstand gefeiert und fühle mich sehr wohl“, hatte der Stürmer der MOPO am Mittwoch gesagt. Und auch, wenn Pohjanpalo im Sommer vermutlich nach Leverkusen zurückkehrt, für finnische Power ist beim HSV gesorgt!
Bei der „Zwoten“ in der Regionalliga spielt mit Tobias Fagerström ein treffsicherer Stürmer (sieben Tore). Aber vor allem Anssi Suhonen aus der U19-Mannschaft ist gerade dabei, an seinem Sprung zu den Profis zu arbeiten.
HSV-Trainer Dieter Hecking steht auf Anssi Suhonen
Cheftrainer Dieter Hecking höchstpersönlich bat den 19-Jährigen, der im Zuge der Coronapandemie in der Heimat weilte, zurück nach Hamburg. Dort soll er, nach einer neuntägigen Quarantäne, die er alleine im HSV-Campus verbringt, mit den Profis trainieren. „Das freut mich für ihn. Anssi war in den Trainingseinheiten bei uns sehr präsent, hat sich dann leider leicht verletzt und musste in die Reha. Mein erster Eindruck von ihm war richtig gut, ich glaube, er hat eine gute Zukunft vor sich“, lobt Pohjanpalo seinen Landsmann.
Bei der U19 kickt Suhonen mit Landsmann Juho Kilo zusammen, dessen Bruder Jesse Kilo spielt in der U16 vom HSV. Eine Menge Finnland-Power also, die der HSV da im eigenen Stall hat.
Das könnte Sie auch interessieren: Das sind die Trikotkönige beim HSV
Nach der Coronakrise soll es jedenfalls zum ersten finnischen HSV-Stammtisch kommen, wenn es nach Pohjanpalo geht. „Ich war hier ja erst eine kurze Zeit hier, als die Kontaktsperre verhängt wurde. Deshalb hatte ich bisher nur mit Anssi persönlichen Kontakt, weil er ab und zu bei uns mittrainiert hat. Aber ich habe schon viel Gutes von den anderen finnischen Jungs gehört und hoffe, sie bald auch persönlich kennen zu lernen“, sagte der Knipser der MOPO.