Blaues Auge in Hannover: HSV-Ass warnt vor Derby gegen St. Pauli
Sie wendeten ihn gerade noch ab, den großen Dämpfer. Dank seines Last-Minute-Treffers rettete sich der HSV ein 1:1 (0:0) bei Hannover 96 und wird damit auch nach diesem Spieltag auf einem Aufstiegsrang stehen. Ein Punktgewinn vor der nun anstehenden großen Derby-Woche, die am Sonnabend mit dem Duell gegen den FC St. Pauli im Volkspark enden wird.
Lange blickten die Fans des HSV nicht zurück. Annähernd 15.000 hatten den Weg nach Hannover angetreten, kurz und laut den späten Ausgleich bejubelt, aber dann sofort formuliert, dass es nur eine Sache gibt, die sie in naher Zukunft zufriedenstellen wird. „Wir woll’n den Derby-Sieg“, schallte es den Profis entgegen, als die sich für die Unterstützung bedankten.
1:1 in Hannover: HSV startet frohen Mutes in die Derby-Woche
Dass der HSV trotz der zähen 90 Minuten frohen Mutes in die Hamburger Derby-Woche startet, war kurz vor dem Abpfiff nicht mehr zu erwarten. Dann flog Sonny Kittels Ecke in den Strafraum, acht, neun Hamburger (inklusive Keeper Daniel Heuer Fernandes) lauerten, rannten und sprangen hoch und Joel Pohjanpalo traf die Kugel und rammte sie ins Netz. So verließ der HSV Hannover doch noch mit einem blauen Auge.
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Glücklich. Aber nicht unverdient. Denn der HSV spielte zwar nicht gut, besaß aber das Gros an klaren Torchancen. Schon nachdem Cedric Teuchert Hannover in Führung geschossen hatte (51.), hätten Bakery Jatta (56.) und Sonny Kittel (57./73.) ausgleichen können oder müssen. Das erledigte dann Pohjanpalo. „Unterm Strich war das gerecht“, urteilte Trainer Dieter Hecking. „Wenn du mit der letzten Aktion triffst, ist das natürlich mehr als glücklich, aber der Punkt war auch mehr als verdient.“
Zum vierten Mal rettet sich der HSV mit Last-Minute-Treffer
Bereits zum vierten Mal in dieser Saison rettete sich der HSV mit einem Last-Minute-Treffer Punkte. So war es schon zum Saisonstart gegen Darmstadt (1:1/90.+8), gegen Dresden (2:1/90.+4), in Kiel (90.+1) und nun in Hannover (90.+6). Fünf verloren geglaubte Zähler, die der HSV sich noch schnappte. „Das ist dann auch Qualität“, sagt Rick van Drongelen.
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So wurde aus dem möglichen Rückschlag im Aufstiegskampf noch ein gewonnener Zähler. Was alles schieflief, wird Hecking aber nicht vergessen, sondern den Seinen noch ausführlich vorkauen. „Insbesondere vor der Pause waren wir gedanklich nicht schnell genug und haben die Räume, die sich uns boten, nicht gut bespielt“, stellte der Trainer fest.
HSV-Ass van Drongelen warnt vor Derby gegen St. Pauli
So dürfte Teil eins der Derby-Wochen auch als Warnung in den Köpfen hängenbleiben. Weil das Glück des Tüchtigen irgendwann auch mal aufgebraucht sein dürfte. „Jetzt kommt St. Pauli, aber wir müssen ruhig bleiben und dürfen uns nicht verrückt machen“, sagte van Drongelen, als die Rufe der Fans gerade verklungen waren.
Gar nicht so leicht, denn der Hunger der Anhänger nach dem Sieg im Stadtderby ist gewaltig. Das, was sie in Hannover so lautstark formulierten, war keine Aufforderung. Es war ein Auftrag.