Bundesliga: Werder nach 1:3 in Mainz am Abgrund! Kohfeldt: „Es tut weh“
„Es geht um alles“, hatte Florian Kohfeldt vor dem Spiel gesagt. „Es ging um alles“, wiederholte er auch nach dem Abpfiff – nur gesehen hatte man davon herzlich wenig: Seine Bremer verloren in Mainz mit 1:3 und trafen ihren Coach mit der gezeigten Leistung bis ins Mark. Die 2. Liga kann Werder nur noch durch ein Wunder verhindern.
Ein eigener, möglichst deutlicher Sieg gegen den 1. FC Köln, dazu möglichst eine Niederlage, maximal ein Unentschieden von Fortuna Düsseldorf beim 1. FC Union Berlin – nur dann stolpern die Grün-Weißen wenigstens noch in die Relegation. Zwei Punkte und vier Treffer müssen am letzten Spieltag gutgemacht werden. Und das hatten sie sich, wie so oft in dieser Serie, einzig und allein selbst zuzuschreiben.
Florian Kohfeldt bedient von der Leistung seiner Elf
„Wir hatten genug Chancen. Wir hatten genug Möglichkeiten, die Gegentore zu verhindern“, klagte ein sichtlich bedienter Kohfeldt nach dem Spiel und gab ein Einblick in sein Seelenheil: „Da ist aktuell viel Leere.“ Er war bedient, weil seine Mannschaft nach passablem Beginn einmal mehr dilettantisch verteidigte.
Dumme Fehler führen zu Bremer Gegentoren
Quaisons 1:0 (25.) fiel wieder einmal nach einem Standard, vor dem 2:0 durch Boetius fünf Minuten später durfte Latza sehenswert, aber eben nahezu ungestört durchs Mittelfeld dribbeln. Kohfeldt sprach von „dummen Fehlern“, er sei „sehr, sehr, sehr enttäuscht. Wir hatten so eine Chance, und es war ja nicht so, dass das unmöglich gewesen wäre. Es tut weh. Für den Verein, für die Mitarbeiter, für alle, die es mit Werder halten“.
Osako trifft, aber mehr war nicht drin
Zwar bäumten sich die Gäste auf, kamen durch Osako zum Anschluss (58.), hatten in der Folge viel Ballbesitz, aber keine nennenswerte Ausgleichschance. Stattdessen hielt Keeper Pavlenka die Seinen bis zur 85. Minute mit einigen Paraden im Spiel, bei Fernandes’ Flachschuss zur Entscheidung, die Mainz den finalen Klassenerhalt bescherte, war er dann aber chancenlos.
Kohfeld gibt sich realistisch: „Es wird schwer.“
Während Bremens Sportchef Frank Baumann („Wir müssen uns selbst helfen“) und Kapitän Niklas Moisander („Wir haben noch ein Spiel“) in Zweckoptimismus machten, war Kohfeldt nur noch minimal Zuversicht zu entlocken. „Natürlich ist noch Hoffnung da“, sagte er. „Aber es wird schwer. Ich muss das erstmal sacken lassen.“