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Corona-Angst: St. Pauli muss sich jetzt vor allem um drei Spieler sorgen

Sportlich ist alles in guter Ordnung beim FC St. Pauli, dennoch wächst im Verein die Besorgnis. Die dritte Corona-Welle, die sich durch die Zahl der Neuinfektionen und einen steigenden Inzidenzwert bemerkbar macht, bedroht auch die Schutz-Blasen der Klubs im Profifußball und damit den laufenden Spielbetrieb. Der Kiezklub reagiert auf die Verschärfung der Lage.

Die Gefahr rückt näher. Sie lässt sich nicht mehr nur an statistischen Daten ablesen, sondern wird sichtbar, konkret, greifbar – und sie hat längst gravierende Folgen für den Fußball.

Corona-Bedrohung wächst – St. Pauli besorgt vor dritter Welle

Die Zweite Liga ist in Aufruhr. Holstein Kiel in Quarantäne, Hannover 96 in Quarantäne. Wie schon am vergangenen Spieltag müssen die beiden Nordklubs auch an diesem Wochenende pausieren, sie wären im direkten Duell aufeinander getroffen. Bei St. Paulis Stadtrivalen ist quasi die gesamte Offensive in Quarantäne – also Simon Terodde. Immerhin darf der restliche HSV gegen Heidenheim antreten.

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„Die jüngsten Fälle in der Liga haben uns natürlich alarmiert und im Verein noch mal die Sinne geschärft“, sagt St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO. „Die steigenden Infektionszahlen und insbesondere die Mutationen stellen eine neue Gefahr dar.“

Die sogenannte Blase, in der sich die Profiabteilungen der Vereine befinden, ist immer schwerer zu schützen. „Die Einschläge kommen immer näher“, hatte Trainer Timo Schultz unlängst gesagt und seiner Sorge damit Ausdruck verliehen.

St. Pauli: Spieler für „Situation sensibilisiert“ – Corona-Bedrohung steigt

Jede unbedachte Aktion, jedes Fehlverhalten kann sie platzen lassen. Auch deshalb sind die sportlich Verantwortlichen des Kiezklubs auf die Mannschaft zugegangen. „Wir haben schon mit den Spielern gesprochen und sie für die Situation sensibilisiert“, berichtet Bornemann. Für die Väter von Kindern in der Mannschaft und im Funktionsteam habe sich durch die Öffnung der Kitas und Grundschulen in Hamburg eine neue Lage ergeben, die noch mehr Vorsicht erfordere.

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Seit Ausbruch der Pandemie vor einem Jahr hat der Profibereich des FC St. Pauli noch keinen positiven Corona-Fall verzeichnen müssen (von Präsident Oke Göttlich einmal abgesehen). Damit das auch so bleibt, will der Verein proaktiv handeln beim ohnehin strengen Hygienekonzept. „Es gilt, die Maßnahmen eventuell noch mal zu verschärfen.“

Der Kiezklub ist nicht nur im „engen Austausch mit der Liga und den Gesundheitsämtern“, sondern auch im ständigen „Dialog mit unseren Ärzten und Hygienebeauftragten“, berichtet Bornemann. Gemeinsam „überlegen wir, an welchen Stellschrauben wir noch drehen könnten, etwa über eine höhere Frequenz von Testungen“.

Länderspielpause Bedrohung für Vereine – auch St. Pauli betroffen

Eine zusätzliche Gefahr stellt allerdings die kommende Länderspielpause dar. „Natürlich bedeuten internationale Reisen in diesen Zeiten ein zusätzliches Risiko“, weiß Bornemann. Mit dem Waliser James Lawrence, Leart Paqarada (Kosovo) und Luis Coordes, der erstmals für die Auswahl der Dominikanischen Republik nominiert worden ist, sollen drei Spieler auf Reisen gehen.

Für St. Pauli ein Problem – vor allem bei Lawrence, da Wales ein Virusvarianten-Gebiet ist. „Das ist keine einfache Situation für uns“, sagt Bornemann, denn es sei derzeit unklar, ob es Ausnahmen für den Fußball bei den allgemein geltenden Quarantäne-Regelungen bei Wiedereinreisen nach Deutschland gibt.

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Der Verein hat eine entsprechende Anfrage an das Gesundheitsamt gestellt. „Ohne Ausnahmeregelung wäre auch die Abstellungspflicht außer Kraft gesetzt.“ Dann würde St. Pauli Lawrence wohl nicht nach Wales reisen lassen.

St. Pauli: Unterbrechung des Spielbetriebs „diesmal noch schwieriger“

Corona-Fälle haben für den Fußball aktuell gravierendere Konsequenzen als noch in der Rückrunde der vergangenen Saison, meint Bornemann. „Wir sind uns im Klaren darüber, dass von offizieller Stelle derzeit rigoroser entschieden wird als es vielleicht im vergangenen Frühjahr durch die Ausnahmegenehmigungen der Fall war. Quarantäne für ein gesamtes Team, wie im Fall Kiel, hat schon eine andere Qualität und Auswirkung.“

Bei der DFL und den Vereinen geht die Angst vor einer Aussetzung des Spielbetriebs um. „Diesmal“, sagt Bornemann, „würde es meines Erachtens für den Fußball schwieriger werden, nach einer Unterbrechung der Liga den Spielbetrieb wieder aufzunehmen.“  

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