Corona-Chaos um Zverev und Djokovic: „Versucht, Leute in höchsten Positionen anzurufen“
Aufruhr bei den US Open! Das Drittrundenspiel von Alexander Zverev bei den beim Turnier in New York ist am Freitag um einige Stunden verschoben worden – drohte gar abgesagt zu werden. Wie inzwischen bekannt wurde, waren „politische Probleme“ Grund für die Verzögerung. Für Djokovic Grund genug, den Gouverneur von New York höchstpersönlich kontaktieren zu wollen.
Eigentlich hätte die Partie zwischen Zverev und dem Franzosen Ádrian Mannarino direkt nach der Begegnung von Angelique Kerber gegen die Amerikanerin Ann Li stattfinden sollen. Doch daraus wurde nichts. Weil Adrian Mannarino Kontakt mit dem schon vor Tagen positiv auf das Coronavirus getesteten Profikollegen Benoît Paire hatte, untersagten die Behörden zunächst den Auftritt Mannarinos.
Zverev-Gegner hatte Kontakt zu Covid-19-Infiziertem Paire
Wie der amerikanische Tennisverband USTA mitteilte, seien zuvor Gespräche mit den Gesundheitsbehörden geführt worden. Mit den Spielern habe man den ganzen Nachmittag über Kontakt gehalten, hieß es in einer knappen und nahezu inhaltlosen Stellungnahme. Mit Verweis auf datenschutzrechtliche Bestimmungen und wegen der Privatsphäre könnten keine weiteren Details bekanntgegeben werden.
„Ich wusste nicht, dass sich die Situation so verändern könnte“, sagte der verwunderte Mannarino. Erst wenige Stunden vor dem geplanten Beginn der Partie habe er erfahren, „dass wir bis zum Rest der Quarantäne nur noch in unserem Zimmer sein dürfen“. Nach einem langen Hin und Her zwischen Verband und Politik konnte die Partie letztlich doch noch stattfinden.
Nach Verspätung: Zverev siegt gegen Mannarino
Trotz der fast dreistündigen Verspätung setzte sich der 23 Jahre alte Hamburger schließlich mit 6:7, (4:7), 6:4, 6:2, 6:2 durch. „Das war das letzte Mal, dass er sein Hotelzimmer verlassen durfte für eine lange Zeit“, sagte Zverev im Anschluss der Partie. Im Achtelfinale trifft Zverev auf den Spanier Alejandro Davidovich Fokina.
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Für die Nummer eins der Tennis-Welt Novak Djokovic waren die dürren Aussagen des USTA aber nicht genug. Der Serbe hatte versucht den Gouverneur von New York anzurufen. „Ich habe versucht, die Leute in den höchsten Positionen zu erreichen.“ Bis zu Andrew Cuomo drang Djokovic jedoch nicht vor. (MP/dpa)