• HSV-Sportdirektor Michael Mutzel (r.) und Trainer Daniel Thioune sind zufrieden mit dem Kader, der ihnen zur Verfügung steht.
  • Foto: imago images/Jan Huebner

Darum kommt keiner von ihnen: Über 150 Spieler wurden dem HSV angeboten

Sie hielten erwartungsgemäß auch am letzten Tag der Transferperiode die Füße still. Als bei manchen Klubs noch Hektik ausbrach, schauten sich die HSV-Bosse das Treiben entspannt aus der Ferne an. Keinen Neuen verpflichtete der Zweitliga-Primus in diesem Winter. Das darf als Zeichen der Stärke verstanden werden.

Versuchen konnte man es ja. Bis in den späten Montagnachmittag hinein erreichten den HSV Offerten, letztlich aber die Antwort immer gleich: Sorry, kein Bedarf. So in etwa. Der HSV verzichtete auf Winter-Zugänge und sah von Nachbesserungen ab. Dabei hatte er täglich die Chance, zuzuschlagen.

Zwei Spieler gab der HSV in diesem Winter ab – über 150 wurden ihm angboten

Auch wenn außer den Abgängen von Lukas Hinterseer (für 300.000 Euro zu Hyundai Ulsan) und Xavier Amaechi (auf Leihbasis zum KSC) nichts passierte: Die HSV-Bosse hatten reichlich zu tun.

Jeden Tag gingen Anfragen von Agenten und Mittelsmännern ein, bei Sportvorstand Jonas Boldt, Sportdirektor Michael Mutzel und Scouting-Chef Claus Costa, aber auch bei  Trainer Daniel Thioune. Mehr als 150 Spieler wurden dem HSV allein in diesem Winter angeboten. Ein Wahnsinn, an den sich die Vereine mittlerweile gewöhnt haben.

Auch der HSV hätte Mats Möller Daehli holen können

Im Angebot befand sich die ganze Bandbreite: Von Talenten über in die Jahre gekommene Ex-Nationalspieler bis zu (angeblichen) Sternchen aus unterklassigen ausländischen Ligen. Dem Vernehmen nach waren die HSV-Bosse aber zu keinem Zeitpunkt nah dran, Nägel mit Köpfen machen zu wollen. Weil sie in Corona-Zeiten jeden Euro drei Mal umdrehen.

Und vor allem, weil sie nur hätten zuschlagen wollen, wenn sie sich eine klare Verstärkung ihres Kaders erhofft hätten. Auch deshalb wurde etwa Ex-St. Pauli-Profi Mats Möller Daehli (spielt jetzt auf Leihbasis in Nürnberg) kein Thema, obwohl der HSV ihn hätte verpflichten können. Die interne Analyse: Der Norweger sei gewiss nicht besser als Sonny Kittel, mit dem er konkurriert hätte. Und als Ergänzung verschenkt.

Im vergangenen Winter holte der HSV drei Neue

So sollen und müssen es die richten, die schon da waren. Der HSV sieht sich gut aufgestellt. Anders als vor einem Jahr, als mit Joel Pohjanpalo (damals Leverkusen) dem Ex-Kölner Louis Schaub und Jordan Beyer (Gladbach) drei Leihkräfte aus der Bundesliga kamen. Auch sie konnten nicht verhindern, dass der HSV im Aufstiegskampf versagte. Der aktuelle Kader  soll es besser machen.

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