• Vor dem Spiel war noch alles gut zwischen Waldhof-Trainer Bernhard Trares (l.) und dem Schiedsrichter. Bereits 29 Minuten nach Anpfiff sollte die Stimmung kippen.
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„Das ist Beschiss!”: Drittliga-Trainer wittert nach Skandal-Spiel DFB-Verschwörung

Die 3. Liga spielt verrückt. Das Aufstiegsrennen ist unfassbar eng. Den Tabellen siebten Waldhof Mannheim trennten vor dem Spiel gegen Ingolstadt lediglich drei Punkte von einem Aufstiegsrang – vier von der Spitze. Doch eine fragwürdige Schiedsrichterleistung brachte die Kurpfälzer um Punkte und Nerven.

„Das ist Beschiss, ein Witz!“, pöbelte Bernhard Trares, Trainer von Waldhof Mannheim, in der 29. Minute von der Seitenlinie aus. Momente zuvor hatte seine Mannschaft das vermeintliche 1:0 geschossen, doch nach Rücksprache mit seinem Assistent nahm Schiedsrichter Robert Kempter, der den Treffer zunächst gab, die Entscheidung zurück.

Schiedsrichter nimmt Waldhof Mannheims 1:0 zurück

Abseits soll es gewesen sein, doch diese Meinung hat das Schiedsrichtergespann exklusiv. Selbst FCI-Stürmer Stefan Kutschke räumt ein: „Waldhof hat ein reguläres Tor erzielt.“ Dieser spielt dann in der nächsten Szene, die Trares wegen seines Ausrasters nach dem Nicht-Tor von der Tribüne aus verfolgen muss, eine wichtige Rolle.

Mannheims Zwick geht mit langen Bein zum Ball. Der Fuß ist auf Brusthöhe und damit viel zu hoch, allerdings verfehlt er den Ingolstädter Kaya. Dieser geht trotzdem zu Boden. Indirekter Freistoß wäre richtig gewesen, doch erneut trifft Schiedsrichter Kempter eine andere Entscheidung und zeigte auf den Punkt.

Trares: „Die Leistung heute von den Unparteiischen war parteiisch”

Souverän verwandelt Ingolstadt-Kapitän Kutschke. Draußen brodelt es bei Trares auf der Tribüne. Immerhin am 2:0 für die Hausherren Mitte der zweiten Halbzeit gab es nichts zu bemängeln, die Laune des Waldhof-Trainers verbesserte sich trotzdem nicht.

Wer das Spiel gesehen hat, weiß, wer es entschieden hat heute. Ich muss sagen, die Leistung heute von den Unparteiischen war parteiisch. Das ist brutal, wenn du dann sowas siehst und sowas akzeptieren musst“, polterte Trares nach dem Spiel bei „Magenta Sport“.

Bernhard Trares wittert DFB-Verschwörung

Über das nicht gegebene Tor echauffiert sich der Coach:Der Schiedsrichter hat es super erkannt. Aber dann scheißt er sich ein bisschen in die Hose.“ Daher sei sein Team drei Spieltage vor Schluss „aus dem Aufstiegsrennen raus“. Weiterhin trennen Waldhof drei Punkte (und inzwischen 13 Tore) von einem Aufstiegsrang.

Zudem mutmaßt Trares, dass etwas mehr, als nur Pech hinter den Fehlentscheidungen gesteckt haben könnte: „Ich weiß immer nicht, ob es etwas mit dem DFB zu tun hat, weil wir natürlich da auch immer klagen und der Koch (Rainer Koch, DFB-Vizepräsident, Anm. d. Red.) hier von Bayern ist und sowas, ob da irgendwie Sympathien aufkommen. Ich kann es nicht sagen. Aber diese Leistung kann ich heute nicht verstehen.“

Henke kontert Trares-Vorwurf: „Unverschämt und aus der Luft gegriffen!”

Ingolstadt-Sportdirektor Michael Henke will diese Spekulationen nicht unkommentiert lassen: „Darüber bin ich sprachlos. Dass so ein Vorwurf aus der Kiste gezogen wird, dafür fehlen mir die Worte“, empört sich der 63-Jährige im Sport1-Interview: „Ich finde diesen Vorwurf wirklich unverschämt, total unhaltbar und aus der Luft gegriffen.”

Auch allgemein hat er eine andere Sichtweise auf das Spiel: „Wir waren die bessere Mannschaft. Die zwei strittigen Situationen waren enge Entscheidungen, aber in keinster Weise klare Fehlentscheidungen. Das erste Tor war laut des Linienrichters Abseits. Auch, wenn keine Kamera-Einstellung Klarheit schaffen kann. Vor unserem 1:0 habe ich sofort gesagt, dass es ein klarer Elfmeter ist, denn der Mannheimer Spieler springt unseren mit dem gestreckten Bein an. Wenn Fatih komplett durchzieht, verletzt er sich sehr wahrscheinlich schwerwiegend”, sagt Henke.

„Die Argumentationen der Mannheimer kann ich deshalb nicht im Geringsten teilen”. Die heftigen Reaktionen seien „kein guter Stil”, echauffiert er sich. (mab)

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