„Das war respektlos“: Stuttgart-Stürmer sorgt für Riesen-Zoff bei Werder
Der Matchwinner ließ sich alle Zeit der Welt. Provozierend langsam schubste Silas Wamangituka den Ball in der Nachspielzeit wie ein Sonntags-Spaziergänger in Richtung des leeren Bremer Tores – erst, als Werder-Stürmer Davie Selke wütend heranrauschte, knallte er den Ball ins Netz. Es war die Entscheidung beim 2:1 (1:0) des VfB Stuttgart bei den Hanseaten, und um den Doppeltorschützen gab es danach mächtig Zoff.
„Das war respektlos! Da brauchen wir gar nicht drumherum zu reden“, schimpfte Selke, Schütze des einzigen Bremer Treffers, bei Sky: „Der Junge soll den Ball einfach reinschießen und hier nicht rumlaufen wie sonst irgendwie einer.“
Werder-Coach Kohfeldt: „Das war unglücklich“
Wamangituka sah Gelb wegen Unsportlichkeit und musste sich von Werder-Trainer Florian Kohfeldt nach dem Abpfiff noch eine Standpauke anhören. „Wir alle sind uns einig, dass das nicht glücklich war. Wir sollten es aber auch nicht überdramatisieren“, sagte Kohfeldt.
Zum 1:0 traf Wamangituka per Elfmeter
Beides dürfte Wamangituka nicht wahnsinnig gestört haben, denn mit dem verdienten Sieg orientiert sich der VfB in der Bundesliga-Tabelle wieder nach oben. Wamangituka hatte vor seinem fünften Saisontreffer (90.+1), bei dem er Torhüter Jiri Pavlenka und Ömer Toprak an der Strafraumgrenze den Ball stibitzte, bereits einen Foulelfmeter verwandelt (31.). Werder war stets bemüht, kam über gute Ansätze und das zu späte Tor von Selke (90.+3) aber nicht hinaus.
Das könnte Sie auch interessieren: Rassismus in England: Spieler knien – Fans sorgen für Eklat
VfB-Trainer Matarazzo spricht nur von Zeitspiel
„Wer Silas Wamangituka kennt, weiß, dass er ein sehr schüchterner Junge ist. Ich habe bei dem Tor gedacht, dass er auf Zeit spielen will, das hat er mir auch nach dem Spiel bestätigt“, sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo. (mp/sid)