Der erste Neue spricht: Amadou Onana: „HSV? Da bekomme ich Gänsehaut“
Er ist ein Versprechen in die Zukunft. Ab der kommenden Saison wird das belgische Talent Amadou Onana (noch Hoffenheim) das HSV-Trikot tragen. Der MOPO gab der 18-jährige Mittelfeldspieler sein erstes Interview als künftiger Hamburger.
MOPO: Herr Onana, am 7. März haben Sie Ihr letztes Spiel für Hoffenheim gemacht. Wie kann bzw. darf bei der U19 des Vereins zurzeit trainiert werden?
Amadou Onana: Aufgrund der aktuellen Situation leider nur sehr eingeschränkt. Wir haben alle individuelle Trainingspläne erhalten. Ich versuche mich mit ein paar Extraübungen zusätzlich privat fit zu halten.
Verbringen Sie die Pause in Deutschland oder bei der Familie in Belgien?
Ich bin und war die ganze Zeit in Deutschland, aus dem einfachen Grund, dass die Trainingsmöglichkeiten für mich hier schlichtweg besser sind.
Gibt es Pläne, wann die Saison in der A-Jugend-Bundesliga wieder fortgesetzt werden kann?
Zumindest noch keine, von denen ich weiß. Für mich geht es darum, auf dem höchstmöglichen Fitnesslevel zu bleiben und bereit zu sein, wenn es wieder losgeht.
Das neue HSV-Talent Amadou Onana spricht fünf Sprachen
Obwohl Sie noch nicht mal drei Jahre in Deutschland sind, beherrschen Sie die Sprache schon sehr gut. Was ist Ihr Geheimnis? Viel Arbeit? Oder fällt es Ihnen grundsätzlich leicht, eine neue Sprache zu lernen?
Es ist für mich klar, dass ich, um erfolgreich zu sein, die Sprache des Landes, in dem ich spiele, fließend sprechen muss. Weil es mir auch einfach vieles erleichtert. Ich lerne aber auch gerne neue Sprachen und habe wohl das Glück, dass mir das ein bisschen zufliegt. Deutsch, Englisch, Französisch, Holländisch und Wolof, die Sprache aus meiner Heimat, dem Senegal, spreche ich schon. Mal schauen, ob noch eine dazu kommt.
Beim HSV will Onana als Profi durchstarten
Nach drei Jahren in Hoffenheim wollen Sie im Sommer nun den nächsten Schritt machen und beim HSV mit Ihrer Profi-Karriere beginnen. Was denken Sie über den HSV?
Jeder kennt den HSV, ein großer Klub mit viel Tradition. Ich freue mich riesig auf die sportlichen Herausforderungen, auf die Fans und in das Stadion einzulaufen. Wenn ich jetzt nur darüber rede, bekomme ich schon Gänsehaut. Ich freue mich wirklich riesig auf den HSV!
HSV-Zugang Onana hatte auch Angebote aus England
Es heißt, dass Sie auch nach England, Italien, Belgien oder in die Bundesliga hätten wechseln können. Warum haben Sie sich für den HSV entschieden?
Ich hatte noch andere Möglichkeiten, ja. Die Verantwortlichen beim HSV aber haben sich lange Zeit sehr intensiv um mich bemüht. Sie haben mir einen klaren Weg aufgezeigt, den sie mit dem HSV gehen wollen – und welche Rolle ich dabei einnehmen kann und soll. Das hat mich überzeugt.
Welche Rolle hat bei Ihrer Entscheidung Sportdirektor Michael Mutzel gespielt?
Eine sehr große, aber nicht, weil er vorher in Hoffenheim war. Zu dieser Zeit kannten wir uns noch nicht. Der Grund ist: Er hat mir den Weg aufgezeigt – sehr ehrlich und transparent. Das hat viel Vertrauen geschafft.
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Noch steht nicht fest, in welcher Liga Sie nächste Saison beim HSV spielen werden. Wie denken Sie darüber oder war das für Sie nie ein Thema?
Natürlich hoffe ich, dass der HSV die Rückkehr in die erste Liga schafft. Das ist auch mein Ziel. Ich möchte mit dem HSV in der Bundesliga spielen, wenn nicht in der nächsten, dann die Saison darauf.
Amadou Onana: Das sind seine Ziele mit dem HSV
Was sind Ihre Ziele mit dem HSV?
Egal bei welchem Verein ich spiele, mein Ziel ist immer das gleiche: Spiele gewinnen und Punkte holen – und zwar so viele wie möglich.
Auf was für einen Spieler können sich die HSV-Fans freuen?
Ziemlich schwierig, sich selbst zu beschreiben. Wie gesagt, auf jeden Fall auf einen Spieler, der alles gibt und jedes Spiel gewinnen will. Über den Rest oder meine Stärken und Schwächen, sollen andere sprechen (lacht).
Was ist Ihre Lieblingsposition auf dem Platz?
Ich möchte spielen und Spielzeit sammeln, auf welcher Position ist mir relativ egal.
Kompany war der berühmteste HSV-Belgier
Der berühmteste Belgier, der bislang für den HSV gespielt hat, ist Vincent Kompany. Wie haben Sie seine Karriere verfolgt? Ist er vielleicht auch ein Vorbild für Sie? Und haben Sie sich mal mit ihm über den HSV ausgetauscht?
Natürlich habe ich die Karriere von Kompany verfolgt. Er hat viel erreicht, tolle Erfolge gefeiert. Er war nicht direkt mein Vorbild, aber an seiner physischen und psychischen Stärke und an seinen Führungsqualitäten auf dem Platz kann man sich definitiv orientieren. Persönlich kenne ich ihn leider nicht, daher haben wir uns auch nicht zum HSV ausgetauscht, aber vielleicht werde ich ihn noch kennenlernen.
Was kennen Sie schon in Ihrer neuen Heimat in Hamburg? Werden Sie im Sommer alleine nach Hamburg kommen?
Ich komme alleine, ja. Ich habe auch schon einiges von Hamburg gesehen. Eine sehr schöne Stadt, die mich an meine Heimatstadt Brüssel erinnert. Ich bin ohnehin ein Stadtmensch.
Hatten Sie schon Kontakt zu Mitspielern beim HSV?
Nein, ich kenne noch keinen aus dem Team, aber ich freue mich auf jeden Fall auf meine ersten Tage beim HSV. Auf die Jungs in der Kabine und auf dem Platz, aufs Stadion und auf die Fans