Der traurige Geburtstag des Bombers: Uwe Seeler spricht über Gerd Müller
Er wurde respektvoll der „Bomber der Nation” genannt. Heute wird Gerd Müller, dessen Rekord mit 40 Bundesligatreffern in der Saison 1971/72 für den FC Bayern wohl ewig halten wird, 75 Jahre alt. Aber einen Grund zu feiern gibt es nicht. Im Gegenteil. Der für viele Experten beste Torjäger der Welt aller Zeiten ist seit langer Zeit demenzkrank und seit fast sechs Jahren in einem Pflegeheim in der Nähe von München.
Bewegend, was Ehefrau Uschi in „Bild” erzählt hat: „Mein Mann hat die Augen geschlossen, döst vor sich hin, macht den Mund nur noch selten auf, kriegt pürierte Nahrung. Er ist ruhig und friedlich, muss, glaube ich, auch nicht leiden. Er schläft langsam hinüber.”
Es sind Nachrichten, die Hamburgs Fußball-Idol „Uns Uwe” Seeler bestürzen. Der 83-Jährige zur MOPO: „Ich bin seit vielen Jahren über den Zustand von Gerd, zum Beispiel durch Franz Beckenbauer, informiert. Ich weiß, dass Gerd schon lange nichts mehr mitbekommt, und das macht meine Frau Ilka und mich sehr, sehr traurig. Schlimm, dass ihm keiner helfen kann.”
Seeler und Müller waren ein Traum-Duo
Entgegen allen Unkenrufen konnten die beiden Mittelstürmer auch zusammen in der deutschen Nationalmannschaft spielen. Bei der WM in Mexiko 1970 bildeten Müller und Seeler ein Traum-Duo, um das Fußball-Deutschland beneidet wurde.
Seeler über Müller: „Er war ein lustiger Bursche“
Uwe erinnert sich gern an die Zeit mit Welt- und Europameister Müller: „Wir teilten uns damals bei der WM ein Zimmer. Er war ein lustiger Bursche, mit dem man viel Spaß haben konnte. Wir sind nicht nur auf dem Rasen wunderbar miteinander ausgekommen. Wir waren keine Rivalen, sondern hatten ein freundschaftliches Verhältnis.”
Gattin Uschi sagte tief bewegt in „Bild”: „Ich hoffe, dass er nicht nachdenken kann über sein Schicksal, über eine Krankheit, die dem Menschen die letzte Würde raubt.”