• St. Paulis Henk Veerman (l.) und HSV-Verteidiger Rick van Drongelen beim 0:0 im Volksparkstadion im September 2018.
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Duell unter Landsmännern: Veerman kennt im Derby „keine Freunde“

Henk Veerman (28) ist mit 2,01 Metern nicht nur der größte, sondern derzeit auch der beste Kiezkicker. Am Sonnabend beim Derby bekommt der Stürmer es direkt mit seinen Landsleuten Rick van Drongelen (21) und Timo Letschert (26), die beide in der Innenverteidigung des HSV spielen, zu tun.

Natürlich kennen – und mögen – sich die drei Niederländer. Dennoch haben sie ein Problem mit einander. Veerman erzählt lachend: „Wir tauschen uns seit Langem über WhatsApp aus. Aber zu einem Treffen ist es noch nie gekommen. Wir sagen ständig, dass wir Kaffeetrinken gehen wollen, Woche für Woche. Aber dann kommt immer was dazwischen, und dann klappt es doch nicht.“

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Lustig: Beide HSVer hat er schon einmal zufällig am Flughafen in Amsterdam getroffen, weil alle nach trainingsfreien Tagen zurück nach Hamburg fliegen wollten. Nach dem Derby soll es endlich hinhauen mit einem Date. Veerman augenzwinkernd: „Den Kaffee gibt es aber nur, wenn die beiden mich nicht so oft treten.“

Veermann: Im Spiel gibt es auf der anderen Seite keine Freunde für mich.“

Beide Rothosen mag er als Typen, auch sportlich hat der St. Pauli-Frontman eine hohe Meinung von beiden. Über van Drongelen sagt er: „Rick ist ein guter Fußballer, er hat das sehr gut gemacht in den letzten Jahren. Er hat ja auch schon in der Bundesliga gespielt, dann kann er kein schlechter Verteidiger sein.“ Auch Letschert, der in Pumerend, nur rund zehn Kilometer von Veermans Heimatort Volendam geboren wurde und aufwuchs, schätzt er hoch ein: „Timo ist körperlich sehr stark.“

Van Drongelen hatte in der MOPO (nicht bierernst) erklärt, dass Veerman für ihn in den 90 Minuten am Sonnabend kein Landsmann sei. Das sieht der St. Paulianer genauso: „Im Spiel gibt es auf der anderen Seite keine Freunde für mich.“

Henk Veermann: Sechs Treffer in elf Ligaspielen

Veerman ist ein Gewinnertyp. Wenn das mit einem Sieg nicht klappt, kriegt er schlechte Laune. Das war in bislang allen vier Spielen des neuen Jahres so. Der Hüne ist auch mit sich selbst unzufrieden. Da hilft es auch nichts, dass er seit seiner Rückkehr nach zehnmonatiger Pause wegen seines Kreuzbandrisses in elf Ligaspielen schon sechs Mal eingenetzt hat. Auch nicht, dass er eine ähnliche gute Quote hat wie der aktuell beste Zweitliga-Schütze. Während Bielefelds Fabian Klos alle 124 Minuten trifft, braucht Veerman nur unwesentlich länger (135).

Der Knipser: „Ich habe in der Vergangenheit in jedem Spiel ein Tor gemacht. Dann bin ich richtig zufrieden.“ Und: „Wenn ich aus jeder Chance ein Tor mache, dann tut das natürlich meinem Selbstvertrauen gut.“ Deshalb ärgert ihn nach wie vor der verschossene Elfer in Kiel – und auch der Fehlschuss bei seiner einzigen Möglichkeit gegen Dresden: „Da hatte ich eine kleine Chance, das muss ich einfach besser machen. Ich glaube, dass ich auch gegen den HSV eine Chance bekomme, und dann muss das hundert Prozent ein Tor sein.“

„Können dem HSV große Probleme bereiten“

Veerman hat den Ernst der Lage des FC St. Pauli erkannt: „Wir brauchen Punkte, auch gegen den HSV.“ Er glaubt, dass das möglich ist: „Wenn wir so spielen wie gegen Bielefeld, Stuttgart und wie in der ersten Halbzeit gegen Dresden, dann können wir dem HSV große Probleme bereiten.“

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