• Sonny Kittel (l.) und Jeremy Dudziak beim Training.
  • Foto: WITTERS

„Einer von uns!“: Hass im Internet: HSV stellt sich hinter Rotsünder Sonny Kittel

Am Dienstagmittag tat Sonny Kittel das, was er am liebsten macht. Nach dem Ende der Vormittagseinheit blieb der 27-Jährige länger auf dem Platz, spielte mit Kapitän Tim Leibold noch einige Bälle. Den Trubel um seine Person nach seiner unnötigen Gelb-Roten Karte gegen Hannover 96 (0:1) ließ sich Kittel nicht anmerken. Innerlich dürfte das ganz anders aussehen.

Am Wochenende hatte der Offensivspieler seine Instagram-Seite offline genommen. Ein Plan, den Kittel schon länger verfolgt hatte. Und dennoch, er dürfte geahnt haben, was da auf ihn einprasseln würde. Halbstarke beleidigten Kittel im Schutze der Anonymität im Internet auf den offiziellen Seiten des HSV.

Hass im Internet: Der HSV stellt sich hinter Rotsünder Sonny Kittel

Der reagierte prompt – mit einem starken Zeichen. „Fehler macht jeder, solche Tore schießen nur wenige“, schrieben die Hamburger auf ihren Kanälen und posteten dazu Videos von Kittels besten Treffern.

Für den sensiblen Techniker kommt aktuell vieles zusammen. Durchwachsener Saisonstart, Kritik vom Trainer – und dann die Aktion gegen Hannover, die den ersten Platzverweis seiner Karriere nach sich zog.

Erster Platzverweis für HSV-Profi Sonny Kittel

„Wir haben ihm die Möglichkeit gegeben, dass er nochmal durchatmen darf. Es war ja auch relativ viel um ihn herum los“, sagte Trainer Daniel Thioune nach der gestrigen Vormittagseinheit und kündigte ein Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt an. „Dann werde ich das für mich einordnen.“

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Klar ist schon jetzt: Vom HSV gibt es die volle Rückendeckung für Kittel. „Einer von uns. Alle zusammen“, postete  Vize-Kapitän Toni Leistner. Auch Sportdirektor Michael Mutzel versicherte: „Wir lassen ihn nicht fallen.“ Was nicht bedeuten soll, dass Kittels unnötige Aktion, die Punkte kostete,  goutiert wird.

Bastian Dankert zeigte Sonny Kittel Gelb-Rot

Bastian Dankert zeigte Sonny Kittel (r.) Gelb-Rot.

Foto:

WITTERS

„Wenn man den Jungs Vertrauen gibt, dann wünscht man sich das im besten Fall mit Leistung zurückgezahlt“, erklärte der Thioune im besten Wissen, dass das gegen Hannover gehörig schief gegangen ist.

HSV-Trainer Daniel Thioune wird Gespräch mit Sonny Kittel führen

Und dennoch unterstrich der Trainer, dass Kittel keineswegs abgeschrieben sei: „So tolerant bin ich dann auch, dass der Spieler jetzt die Chance hat, es wieder besser zu machen.“

Gegen Darmstadt wird Kittel seine Sperre absitzen. Danach will der HSV-Toptorschütze der Vorsaison wieder mit sportlichen Highlights für Schlagzeilen sorgen. Dann werden auch die Internetpöbler wieder verstummen.

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