Auch Füllkrug feiert ihn: Der „EM-Typ mit dem Saxophon“ sendet emotionale Botschaft
Was für ein toller Typ! Andre Schnura sorgt derzeit in Deutschlands EM-Fanzonen regelmäßig für gute Laune und Partystimmung. Nun hat der begabte Saxophonspieler eine emotionale Botschaft an die Öffentlichkeit gesendet.
Auf Instagram schreibt Schnura unter einem Post mit seinem Bild im DFB-Trikot von 1992 und natürlich seinem Instrument: „Hallo, ich bin der EM-Typ mit dem Saxophon und möchte meine 5 Minuten Fame nutzen, um euch an etwas Wichtiges zu erinnern.
Noch sind alle Augen auf mich gerichtet, doch das wird nicht immer so bleiben.. Wir alle haben Sorgen, Ängste und Unsicherheiten. Manchmal unterdrücken wir unsere Gefühle aus Scham, fühlen uns minderwertig und glauben, wir müssten etwas leisten, um liebenswert zu sein. Weil wir meinen, nicht gut genug zu sein, versuchen wir, jemand zu sein, der wir nicht sind.“
Schnura führt weiter aus: „Doch in uns allen steckt die Sehnsucht nach Frieden, Geborgenheit und Liebe. Wir sind einfach alle gleich. Ich möchte euch daran erinnern, einander zu lieben und zu vergeben. Niemand ist ohne Grund böse. Jeder hat seinen eigenen Rucksack zu tragen. Lasst euer Ego sterben und zeigt Verständnis für eure Mitmenschen. Meine Uhr sagt, es ist Zeit, dass sich was dreht.“
Mit den Worten von Herbert Grönemeyer schließt er sein Statement und versucht somitz vor allem auf Werte wie Zusammenhalt und Nächstenliebe aufmerksam zu machen. Eine starke Aktion!
Die Geschichte, die hinter dem neuen Social-Media-Star (227.000 Instagram-Follower) liegt, bewegt: Vor Beginn der Europameisterschaft wurde der graduierte Saxophon-Student von seinem Arbeitgeber gekündigt und verlor somit nach sechs Jahren seinen Job als als Lehrer an einer Musikschule.
Andre Schnura: Von der Arbeitslosigkeit zum Internetstar
Schnura selbst beschreibt die Situation auf Instagram als ein „krasses Auf und Ab“. Gleichzeitig wolle er durch seine neu gewonnene Bekanntheit auch etwas zurückgeben. Mit seinem besten Freund zusammen verkauft Schnura über eine eigene Firma namens „Stalaxy“ Saxophone in mattschwarzem Design. Von nun an werde er für jedes verkaufte Saxophon 150 Euro an die Toni-Kroos-Stiftung spenden. Diese verfolgt das Ziel, schwerkranken Kindern zu helfen.
Schnura: „Die Stiftung finanziert Therapien und Behandlungen, hilft bei Anschaffungen von Hilfsmitteln und erfüllt kleine Träume der Kinder, die manchmal leider ihre letzten Wünsche sind.“ Weiter schreibt er: „Wir sind zwar noch eine mini Firma und können keine Berge versetzen, aber warum sollte man nicht einfach direkt anfangen, im kleinen etwas Gutes zu tun. Ich hoffe neben dem Ziel, Saxophonspielen wieder cool zu machen, dadurch gleichzeitig etwas Liebe zurückgeben zu können.“
Durch die gewonnene Bekanntheit könnte Schnura die finanziellen Probleme, die mit Arbeitslosigkeit einhergehen, schnell hinter sich lassen. In naher Zukunft dürften mit Sicherheit einige Partnerschaftsanfragen anderer Unternehmen oder Auftritte auf ihn zu kommen.
Zeitgleich bietet sich seiner eigenen Firma nun eine größere Plattform. Durch die Spendenaktion profitiert so aber nicht nur er, sondern auch diejenigen, die es weitaus schlechter im Leben haben.
Das Netz ist begeistert – Niclas Füllkrug auch
Seine Fans werden teilweise sehr emotional und machen ihn dafür verantwortlich, dass in Deutschland seit langer Zeit wieder Zusammenhalt zu spüren sei. Einer schreibt: „Das erste Mal seit 2014, dass man Deutschland als Nation zusammen feiern sieht, ob Migrationshintergrund oder nicht, Fußball bewirkt mehr als alle Politiker zusammen.“
Auch DFB-Edeljoker Niclas Füllkrug äußerte sich kürzlich zu Schnuras Auftritten. „Ich feiere diesen Saxophonisten extrem. Das finde ich sehr cool, was er da auf die Beine gestellt hat.”
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Somit bewirkt Schnura derzeit etwas, was in den letzten Jahren immer fehlte, wenn Deutschland große Turniere spielte: Er bringt viele im Land zusammen, Menschen unterschiedlicher Kulturen feiern gemeinsam, weil der Fußball sie verbindet. Der 30-Jährige hat mit seinen Auftritten eine Welle der Euphorie entfacht, die er sich vermutlich selber niemals zugetraut hätte.