„Bester Spieler der EM“: Der große Hype im Italiens neues „Sexsymbol“
Wenn Riccardo Calafiori dieser Tage mit wehender Mähne über den Platz schwebt, gerät Christoph Kramer ins Schwärmen. „Er ist der beste Spieler dieser Europameisterschaft“, pries der Weltmeister von 2014 und ZDF-Experte den so kompromisslosen wie brillanten Innenverteidiger Italiens, der zu den großen Entdeckungen der EM-Vorrunde gehört.
Mit seinen langen Haaren und dem Stirnband erinnert der 22-jährige Shootingstar an die italienischen Abwehr-Legenden Paolo Maldini (55), Alessandro Nesta (48) oder Fabio Cannavaro (50) – und ist auf einem guten Weg, sich in die gleiche Richtung zu entwickeln.
Christoph Kramer schwärmt von Riccardo Calafiori
Bei der Squadra Azzurra avancierte Calafiori trotz seines unglücklichen Eigentores gegen Spanien (0:1) zum Garanten für den Einzug ins Achtelfinale. Im Gruppenfinale gegen Kroatien (1:1) bereitete er den Last-Minute-Ausgleich von Mattia Zaccagni beherzt vor. „Der Mann hat alles, was man im modernen Fußball braucht“, ist sich Kramer sicher.
Das Problem: Im Achtelfinale am Samstag (18.00 Uhr/RTL und MagentaTV) gegen die starke Schweiz wird Calafiori den Italienern nach seiner zweiten Gelben Karte gesperrt fehlen, für den taumelnden Titelverteidiger ein herber Verlust. Doch klar ist: Calafiori, dessen Karriere 2018 nach einer sehr schweren Knieverletzung schon beendet schien, gehört die Zukunft.
Vor einem Jahr war der Innenverteidiger für vier Millionen Euro vom FC Basel nach Bologna gewechselt, dort trug er unter Trainer Thiago Motta maßgeblich zur erstmaligen Champions-League-Qualifikation des Vereins bei. Sein Marktwert steigerte sich rasant von 4,5 auf 30 Millionen Euro – und die Interessenten stehen schon Schlange. „Wenn ich ein Topverein wäre, würde ich alles Geld, was ich habe, für den ausgeben. In allem, was er macht, ist er super“, betonte Kramer.
EM: Calafiori-Hype in Italien
In Italien ist bereits ein kleiner Hype um den 1,88 m großen Calafiori entstanden – nicht nur aus sportlichen Gründen. „Er verkörpert mit seinem statuenhaften Körperbau und seinem hübschen Gesicht ein italienisches Schönheitsideal“, schrieb die Männerzeitschrift „GQ Italia“ und bescheinigte Calafiori „die Fähigkeit, ein Sexsymbol“ zu sein.
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Calafiori selbst bleibt gelassen, viel reden will er nicht. Erst am 4. Juni hatte er im Testspiel gegen die Türkei (0:0) für Italien debütiert, nun ist er in aller Munde. „Manche Verteidiger bleiben immer Verteidiger, wenn sie den Ball haben“, sagt sein Trainer Luciano Spalletti über Calafiori, „aber ihn müssen die Gegner verfolgen, weil er stets nach vorne strebt.“ Das will er im Idealfall auch im Viertelfinale wieder tun. (aw/sid)