Duell um Gruppensieg: Schweizer Tor-Held will DFB-Elf „Probleme machen“
Nach seinem Kunstschuss gegen Schottland nahm Xherdan Shaqiri gleich das nächste „große Ziel“ ins Visier – ein weiteres Traumtor gegen Deutschland.
„Es wird ein guter Härtetest für uns. Wir wollen die Deutschen ärgern“, sagte der frühere Bayern-Star nach dem 1:1 (1:1), durch das die Eidgenossen dem EM-Achtelfinale ganz nah kamen. Ob er auch gegen das DFB-Team am Sonntag (21 Uhr/ARD und Magenta TV) im Duell um den Gruppensieg treffen werde? „Ich hoffe es.“
Die Schweiz und Zauberfuß Shaqiri geben sich optimistisch – und planen fest mit dem Einzug in die K.o.-Runde, auch wenn dieser am späten Mittwochabend rechnerisch noch nicht feststand. Doch seit der Aufstockung der Europameisterschaft auf 24 Teams haben für die vier besten Gruppendritten immer drei Punkte bei einem ausgeglichenen Torverhältnis zum Weiterkommen gereicht. Die Schweiz hat nun vier Zähler auf dem Konto – und gegenüber Schottland (1 Punkt) im Rennen um Platz zwei das deutlich bessere Torverhältnis.
EM: Xherdan Shaqiri blickt positiv auf Deutschland-Partie
Der Blick auf das Spiel gegen das deutsche Team von Julian Nagelsmann, das durch das 2:0 gegen Ungarn das Ticket für die K.o.-Runde bereits sicher hat, fiel daher keinesfalls sorgenvoll aus. Im Gegenteil. „Wir sind auch selbstbewusst. Es ist immer gut, gegen unsere Nachbarn zu spielen“, sagte Shaqiri schelmisch: „Wir werden alles versuchen, um ihnen so viele Probleme wie möglich zu machen – und ein positives Ergebnis mitzunehmen. Das gibt dir Stärke für die nächste Runde.“
Der ehemalige Münchner hatte mit einem traumhaften Schuss das Remis gegen die Schotten gesichert. Nach einem Fehlpass von Anthony Ralston schaltete der MLS-Profi von Chicago Fire am schnellsten und verwandelte aus rund 20 Metern mit links direkt in den Winkel. „Zuerst habe ich gedacht, warum schießt du? Und dann ist es halt Shaq“, sagte Torhüter Yann Sommer. Kapitän Granit Xhaka meinte nicht weniger beeindruckt im SRF: „Er hat einen linken Fuß, wie ihn nicht viele haben. Er ist kein Stürmer, kein falscher Neuner – Shaq ist einfach Shaq.“
Als bislang einziger Europäer traf Shaqiri, der beim 3:1 zum Auftakt gegen Ungarn noch 90 Minuten auf der Bank gesessen hatte, nun bei allen der vergangenen sechs großen internationalen Turniere mindestens einmal. Solche Statistiken seien „immer schön zu sehen, die bleiben in Erinnerung“, meinte der 32-Jährige und ergänzte durchaus stolz: „Die großen Spiele sind für mich gemacht.“ Vielleicht ja auch das gegen Deutschland. (aw/sid)