Freundin von Spanien-Held Olmo ist Deutsche und jubelt – Shitstorm
Den Silberpokal als „Man of the Match“ in der Hand, ein strahlendes Lächeln im Gesicht: Der Leipziger Dani Olmo war bei Spanien nach dem glücklichen 2:1 nach Verlängerung im EM-Viertelfinale gegen Deutschland, der gefeierte Held.
Olmo, der bei RB Leipzig unter Vertrag steht, hat eine ganz besondere Unterstützerin bei der EM. Seine Freundin ist die deutsche TikTokerin Laura „Abla“ Schmitt. Diese geht derzeit viral, da sie öffentlich erkennen lässt, dass sie als Deutsche dennoch die spanische Nationalmannschaft und damit ihren Lebensgefährten unterstützt.
Die gebürtige Ostfriesin beantwortete vor dem EM-Viertelfinale in ihrem Podcast „Ziemlich beste Fremde“ indirekt die Frage ob sie für Deutschland oder Spanien sei: „Dani könnte morgen bei Blau-Weiß Papenburg spielen, dann wäre das mein Lieblingsverein. Es ist, als ob mein Freund Arzt wäre: Dann würde ich meinen Freundinnen sagen, geht in die Praxis. Wenn er die Praxis wechseln würde, würde ich allen empfehlen, in die neue Praxis zu gehen.“ Und: „Ich bin nur seine Supporterin und nicht die des Fußball-Vereins. Selbst wenn es mein Lieblingsverein wäre: Was juckt es dich?“
Laura „Abla“ Schmitt wehrt sich gegen Shitstorm
In den Kommentaren muss die 26-Jährige viel Hass und Negativität ertragen, auch rechte Kommentare sind dabei. „Wenn ihr mir sagt, dass der Verein, in dem mein Freund Fußball spielt, beschissen ist, dann ist es mir egal. Das ist so bekloppt. Als ob ich da ein Entscheidungsrecht hätte oder ob es mich interessieren würde“, so Laura über den Shitstorm.
Olmo über Deutschland-Krimi: „Fantastisches Spiel gezeigt“
Ihr Dani selber sprach von einem „der schönsten Abende“ seiner Karriere. „Wir mussten ein fantastisches Spiel zeigen – und das ist uns gelungen. Wir sind alle sehr zufrieden und genießen den Moment“, sagte der 26-Jährige.
Olmo war bereits in der 8. Minute für den verletzten Pedri eingewechselt worden. In der 51. Minute erzielte der überzeugende Offensivspieler das 1:0 für Spanien. Den umjubelten Siegtreffer des ehemaligen Dortmunders Mikel Merino bereitete Olmo in der 119. Minute mit einer präzisen Flanke vor.
Aus diesem schien kurz nach dem goldenen Treffer jegliche Lebenskraft gewichen. „Ich fühle mich wie tot, wirklich. Das Adrenalin fordert jetzt seinen Tribut von mir. Es war ein besonderer Moment“, sagte Merino.
Für die Spanier war es bei der EM der fünfte Sieg in Folge. Dies war der Furia Roja bei einem großen Turnier noch nie gelungen. Nationaltrainer Luis de la Fuente sprach deshalb euphorisch von einem „historischen Abend“ und lobte sein Team in den höchsten Tönen: „Diese Mannschaft ist immer bereit, alles zu geben. Sie geben ihr Leben auf dem Platz. Das ist ein Siegerteam. Diese Mannschaft ist ein Vorbild für unser Land.“
Spanische Presse spricht von „unsterblicher Leistung“
Ein Vorbild, das auch von der heimischen Presse geadelt wurde: Eine „unsterbliche Leistung“ sah die Zeitung „Marca“, „ein Spiel für alle Zeiten, voller Epos und Großartigkeit.“ Die „AS“ konstatierte ob der Dramatik: „Herzinfarkte wie diesen nimmt man gerne in Kauf.“ Und „El Mundo Deportivo“ jubelte: „Schluss mit dem Fluch gegen die Gastgeber.“
Spanien trifft nun am Dienstag (21 Uhr) in München auf Frankreich. Die Zuversicht beim Europameister von 2008 ist groß. Er sei überzeugt, betonte de la Fuente, „dass wir weit kommen können. Es steckt sehr viel Herzblut drin.“
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Allerdings muss Spanien auf Dani Carvajal (Gelb-Rot-Sperre) sowie den gelbgesperrten Robin Le Normand verzichten. Ob Jungstar Pedri, der nach einem Foul von Toni Kroos raus musste, bis Dienstag wieder fit ist, wusste de la Fuente noch nicht. Er bleibe bei Pedri aber „optimistisch“. Und sollte es nicht klappen? „Ich werde keine Ausreden suchen. Alle sind bereit. Wir haben große Qualität im Kader“, sagte er.