Klopp warnt DFB vor Schotten-Star – 200.000 „Braveheart“-Fans dabei
Wenn Paul Lambert über „Braveheart“-Leader Andrew Robertson spricht, gerät er ins Schwärmen. „Über ihn muss man eigentlich nichts erzählen. Der Kapitän, der Star! Andy spielt seit Jahren fantastisch. Ein toller Typ und schlicht einer der besten Linksverteidiger Europas“, sagte der frühere Dortmunder dem SID über Schottlands Team-Kapitän.
Auch Jürgen Klopp, langjähriger Coach von Robertson beim FC Liverpool, ist voll des Lobes: „Andy ist ein fantastischer Typ, er ist sehr schlau und nett. Er ist ein Anführer.“ Auf genau diese Qualitäten bauen die Schotten, wenn sie am Freitag (21 Uhr/ZDF und MagentaTV) in München, unterstützt von ihrer legendären „Tartan Army“, zum EM-Auftakt den Gastgeber Deutschland herausfordern. Robertson ist der Schlüsselspieler, der Hoffnungsträger schlechthin.
Deshalb hat die Nation am Montag auch kurz den Atem angehalten, als Robertson das Training am Fuße der Zugspitze abbrechen musste. Doch die Aufregung war nur von kurzer Dauer. „Es geht ihm gut. Es war nur eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Co-Trainer John Carver – und sofort war die gute Laune im EM-Trainingslager in Garmisch-Partenkirchen wieder zurück.
Andrew Robertson hat unter Klopp in Liverpool gespielt
Ein Ausfall des Kapitäns hätte das Team von Trainer Steve Clarke schwer getroffen. Zumal die Schotten ohnehin schwer gebeutelt sind. Lyndon Dykes, Nathan Patterson, Ben Doak, Aaron Hickey, Jacob Brown und Lewis Ferguson stehen verletzungsbedingt erst gar nicht im Kader.
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Dennoch: Die Schotten, die bei der EM angeblich von rund 200.000 Fans begleitet werden, geben sich trotz aller Probleme zuversichtlich. „Wir sind bereit, lasst uns alles geben, was wir haben“, sagte Robertson nach dem 2:2 gegen Finnland. Dass die Generalprobe für das Spiel gegen Deutschland nicht nach Wunsch lief? Geschenkt!
Auch Clarke verbreitet vor dem Auftritt gegen die klar favorisierte DFB-Elf viel Zuversicht. „Die Mannschaft ist fantastisch – für mich und für das ganze Land. Wir haben eine Chance, ein Stück Geschichte zu schreiben“, sagte er und fügte gelassen an: „Lasst uns schauen, ob wir es schaffen.“
200.000 Schotten begleiten ihr Land zur EM
Es wäre schon historisch, wenn Schottland überhaupt die Vorrunde mit weiteren Spielen gegen die Schweiz (19.6.) und Ungarn (23.6.) überstehen würde. Dies gelang bei acht WM- und drei EM-Teilnahmen nämlich noch nie. Überhaupt ist es für die Schotten erst der zweite Turnierstart seit 26 Jahren. Egal.
Das Team um Robertson fiebert dem Duell mit dem viermaligen Weltmeister entgegen. Der 30-Jährige wird Schottland dann zum 50. Mal anführen. Vor wenigen Tagen war der Liverpool-Star zum Rekord-Kapitän aufgestiegen. „Einmal Kapitän von Schottland zu sein, war schon ein Traum. Den Rekord des großen George Young zu übertreffen, ist surreal“, betonte Robertson. Er sei dem früheren Coach Alex McLeish „sehr dankbar dafür, dass er das Vertrauen in mich hatte, und natürlich Steve Clarke für seine kontinuierliche Unterstützung“.
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Dass Robertson aber überhaupt diesen Status erreichte, verdankt er in erster Linie Jürgen Klopp – dies betonte der Schotte zuletzt beim emotionalen Abschied seines deutschen Trainers. „Es war eine besondere Reise mit ihm. Er war immer für mich da“, sagte er: „Er hat mich als Spieler und Mensch besser gemacht. Ich werde ihm immer dankbar sein.“ (sid/lw)