EM-Skandal in Hamburg: UEFA sperrt Albanien-Stürmer wegen Hetzparolen
Nach dem EM-Spiel zwischen Kroatien und Albanien (2:2) im Hamburger Volksparkstadion hat die UEFA nicht nur Untersuchungen gegen Fans eingeleitet. Auch Albanien-Stürmer Mirlind Daku war mittendrin, als Hetzparolen angestimmt wurden.
Wie am Sonntag bekannt wurde, hat der Verband den Stürmer für zwei Spiele gesperrt. Die Begründung: Er soll nach dem Spiel albanische Fans zu nationalistischen Gesängen gegen das Nachbarland Nordmazedonien angestachelt haben. Die Albaner bilden dort die größte ethnische Minderheit. Das Verhältnis ist geschichtlich belastet.
„Die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer hat entschieden, den Spieler des Albanischen Fußballverbandes, Mirlind Daku, für insgesamt zwei Uefa-Wettbewerbsspiele der Nationalmannschaft, für die er ansonsten spielberechtigt wäre, zu sperren, weil er die allgemeinen Verhaltensgrundsätze nicht beachtet, gegen die Grundregeln des anständigen Verhaltens verstoßen, Sportveranstaltungen für unsportliche Äußerungen genutzt und den Fußballsport in Verruf gebracht hat“, hieß es in der offiziellen Mitteilung der UEFA.
UEFA sperrt Mirlind Daku nach Spiel in Hamburg
Auch der nordmazedonische Fußballverband hatte das Verhalten Dakus scharf kritisiert und als „skandalös“ bezeichnet.
Daku selbst entschuldigte sich indes für sein Verhalten. Auf Social Media schrieb er bereits am Tag nach dem Spiel: „Sorry, wenn ich jemanden nach dem Spiel gegen Kroatien beleidigt haben sollte, der Effekt des Spiels machte solche Sachen mit mir“, und weiter: „Wie bei jedem Fußballer sind die Emotionen in diesen Momenten auf einem anderen Level, was nur auf dem Spielfeld verstanden werden kann. Es ist schwer, das Gefühl, für dieses Nationalteam zu spielen, zu beschreiben, für diese wunderbaren Fans, die uns uneingeschränkte Liebe geben.“
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Der albanische Verband kassierte zusätzlich nach eigenen Angaben eine Geldstrafe in Höhe von 47.250 Euro für die „Tötet Serben“-Parolen einiger albanischer Anhänger. Serbien hatte zwischenzeitlich gar einen Rücktritt von der laufenden EM in Erwägung gezogen.