Kommentar: Vom Raubein bis zum Wunder-Bubi – gute Jungs!
Vermutlich war es um etwa 19.49 Uhr, als mir ein heiserer Freuden-Grunzer entfleuchte, ich aufsprang, zum Fernseher eilte und mit dem Zeigefinger wild auf Wirtz deutete, was keinen Sinn machte, aber mir ein Bedürfnis war. Ich hatte mich wirklich sehr über den Ausgleich in buchstäblich letzter Minute der regulären Spielzeit gefreut, und das ist sehr bezeichnend. Denn eigentlich war mir die deutsche Nationalmannschaft zuletzt recht wurscht gewesen.
Und nun: Freude. Und am Ende: echte Traurigkeit. Musiala, Wirtz, Nagelsmann, Rüdiger, Kroos und Co.: Sie haben Bemerkenswertes geleistet bei dieser EM. Fußballerisch, ja, auch. Und kämpferisch, ohne Frage. Wie sie den grundsätzlich überlegenen Spaniern über weite Strecken den Schneid abgekauft haben – alle Achtung.
Diese DFB-Elf konnte man nur in sein Herz schließen
Vor allem aber haben sie es, im Grunde von Anfang an, bei diesem Turnier irgendwie geschafft, dass man die Truppe, von Raubein bis Wunder-Bubi, getrost ins Herz schließen konnte. Das Grundgefühl, zumindest meins, war: Gute Jungs! Gutes Team! Danke dafür.
Und danke vor allem für ein paar Tage Auszeit von der derzeit üblichen deutschen Selbstgeißelei. Vielleicht ist ja doch gar nicht alles so schlecht? (Und, mal echt jetzt: Wenn das kein Elfmeter war …)