„Mein Geburtsname ist Wladimir“: Dieser DFB-Star ersetzt Hummels beim BVB
Die Kinder der Grundschule Weisendorf in der Nähe von Herzogenaurach haben etwas, was Borussia Dortmund gerne hätte: Ein Autogramm von Waldemar Anton.
Vor dem Gruppenfinale bei der Heim-EM gegen die Schweiz am Sonntag (21 Uhr/ARD und MagentaTV) nahm sich der Nationalspieler Zeit für die Kids, der BVB dagegen muss sich wohl bis nach der EURO gedulden. Dass der 27-Jährige den VfB Stuttgart dann verlassen und sich dem Champions-League-Finalisten anschließen wird, gilt aber seit Freitag als sicher.
Dortmund nutzt eine Ausstiegsklausel im Vertrag des Verteidigers, der beim VfB erst im Januar bis 2027 verlängert hatte. Der Nachfolger von Mats Hummels soll 20 bis 25 Millionen Euro kosten – gut angelegtes Geld. Anton, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann über den Backup für Abwehrchef Antonio Rüdiger, sei ein „extrem stabiler Verteidiger mit einem großen Herzen, großen Emotionen und einer großen Leidensfähigkeit“.
Schon im Kindesalter musste Anton Verantwortung übernehmen
Ein echter „Arbeiter“ – aber nicht nur. Beim VfB glänzte der Kapitän auch im Spielaufbau, der Ball ist sein Freund. Kein Wunder: Bei Hannover 96 spielte er bis zur U14 Stürmer, rückte dann über das Mittelfeld immer weiter nach hinten. Dort spielte er bald, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Auch, weil er „durch nichts aus der Ruhe zu bringen“ ist, wie er sagt.
Seine Mitspieler schätzen an ihm, dass er bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Bei 96 war er einst der jüngste Bundesliga-Kapitän. „Schon im Kindergarten und in der Schule“, sagte Anton dem Magazin 11Freunde, „habe ich Dinge organisiert und angeleitet.“
Waldemar ist nicht „Wowas“ Geburtsname
Auch, weil er es musste. Seine Eltern, mit denen er im Alter von zwei Jahren von Usbekistan nach Hannover kam, konnten anfangs nicht so gut Deutsch, der kleine „Wowa“ half ihnen, „Briefe der Behörden zu übersetzen“.
Vom Amt bekam er auch seinen „neuen“ Vornamen. „Mein Geburtsname ist Wladimir“, erzählte Anton, ein Behörden-Mitarbeiter habe der Familie eine Umbenennung in Waldemar empfohlen. „Das klinge deutscher, sagten sie. Sonst werde der Junge vielleicht gemobbt.“
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Seine deutschen Kumpels oder Teamkollegen nennen ihn Waldi. In der Familie ist er Wowa geblieben. Apropos Familie: „Meine Frau und Kinder“, sagte er, seien anfangs „ein bisschen enttäuscht“ über seine EM-Nominierung gewesen, weil der Sommer-Urlaub nun kürzer ausfalle. Auch sie müssen sich noch ein wenig gedulden… (sid/lw)