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Die serbischen Spieler feiern ihren Ausgleichstorschützen Luka Jovic
  • Die serbischen Spieler feiern ihren Ausgleichstorschützen Luka Jovic (r.)
  • Foto: imago/MIS

Nach Abreise-Drohung: Serbien rettet in letzter Sekunde einen Punkt

Vor dem zweiten EM-Gruppenspiel der serbischen Nationalmannschaft hatte eine überraschende Nachricht die Runde gemacht: Der Verband drohte wegen angeblicher Hass-Botschaften albanischer und kroatischer Fans mit der Abreise vom Turnier. Im Spiel gegen Slowenien am Donnerstag taten die Serben in sportlicher Hinsicht selbst viel für einen Abschied aus dem Turnier nach der Gruppenphase, lagen bis spät in der Nachspielzeit in Rückstand – und retteten durch das 1:1 (0:0) in letzter Sekunde immerhin einen Punkt.

Die Entrüstung und Wut, das Unverständnis und den Ärger der Serben wird dieser Punkt kaum vergessen machen. „Was passiert ist, ist skandalös, und wir werden die UEFA nach Sanktionen fragen. Selbst wenn das bedeutet, dass wir im Turnier nicht weitermachen“, hatte Serbiens Verbands-Generalsekretär Jovan Surbatovic vor dem Spiel im Sender RTS erklärt, nachdem serbische und albanische Anhänger am Mittwoch in Hamburg „Tötet Serben!“ skandiert haben sollen. Kroatien und Albanien sind seit den Balkankriegen mit Serbien verfeindet.

Laut „Times“ wird Serbien sich nicht von der EM zurückziehen

Surbatovic forderte von der UEFA, beide Verbände müssten bestraft werden. Geschehe das nicht, „werden wir darüber nachdenken, wie wir weitermachen“. Nach Informationen der Londoner „Times“ wird es zum Rückzug aber nicht kommen, weil die UEFA die Disziplinarmaßnahmen einleiten wollte.  

Nach Vorkommnissen beim Auftaktspiel der Serben in Gelsenkirchen standen allerdings auch ihre eigenen Fans unter Beobachtung. Die UEFA hatte nach der Partie gegen England wegen des Fehlverhaltens einiger Fans ein Disziplinarverfahren gegen Serbiens Fußballverband FFS eingeleitet. Vor dem Duell mit Slowenien waren UEFA und Sicherheitsbehörden dennoch nur von einem „mittleren Risiko“ ausgegangen. 

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Sportlich betrachtet sicherten die Serben durch das Remis gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner Slowenien zumindest einen Punkt im Kampf um das Weiterkommen. Zan Karnicnik (69.) hatte Slowenien zunächst in Führung gebracht, das 1:1 gelang dem Ex-Frankfurter Luka Jovic nach einem Eckball mit der letzten Aktion des Spiels (90.+5). Gegen den Weltranglisten-57. zeigten sich die Serben trotz ihrer hochkarätig besetzten Offensive vor allem in der ersten Halbzeit viel zu harm- und ideenlos. Die Slowenen verpassten ihrerseits erneut den historischen ersten Sieg bei einer EM, unter Umständen könnte im letzten Gruppenspiel gegen England aber sogar ein weiteres Unentschieden für einen Platz unter den letzten 16 reichen, während Serbien gegen Dänemark dringend einen Sieg braucht. (max/sid)

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