Torschützen im direkten Duell um den Ball: Erik Janza und Christian Eriksen
  • Christian Eriksen (r.) brachte die Dänen in Führung. Erik Janza (l.) sorgte spät für den überraschenden, aber nicht unverdienten Ausgleich für die Slowenen.
  • Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Matthias Schrader

Nach ätzender Kritik eines Ex-HSV-Stars: Eriksens Märchen kurz vor Schluss vermasselt

1100 Tage nach seinem Herzstillstand meldet sich Dänemarks Mittelfeldstar Christian Eriksen auf der EM-Bühne zurück – und wie. Doch Sloweniens Erik Janza kontert das Tor des 32-Jährigen.

Erik Janza hat dem dänischen Fußball-Star Christian Eriksen die märchenhafte Rückkehr auf die EM-Bühne vermasselt. 1100 Tage nach seinem Herzstillstand hatte der Mittelfeldspieler seine Mannschaft im Duell mit Slowenien zwar in Führung gebracht, nach Janzas Treffer endete die Partie am Sonntag in Stuttgart aber 1:1 (0:1).

Trainer Hjulmand hatte Eriksen hervorgehoben

Gegen die zunächst sehr defensiv auftretenden Slowenen traf Eriksen nach einer sehenswerten Vorlage des Wolfsburgers Jonas Wind in der 17. Minute. Die Dänen schafften es aber trotz ihrer Überlegenheit nicht, weitere Treffer zu erzielen und die Partie frühzeitig zu entscheiden. Stattdessen mussten sie in der Schlussphase noch den Ausgleich hinnehmen (77.). In ihrem zweiten Spiel in der Gruppe C treffen sie am Donnerstag auf Vizeeuropameister England, Slowenien spielt gegen Serbien.

„Wenn er gut spielt, dann spielen wir gut“, hatte Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand vor der Partie über Eriksens Rolle gesagt. Der 32-Jährige gebe den Rhythmus vor und sei „das Herz“ des dänischen Angriffsspiels. Am 12. Juni 2021 hatte das Herz des Profis von Manchester United im EM-Spiel gegen Finnland jedoch für mehrere Minuten aufgehört, zu schlagen. Nur dank Herzdruckmassagen und eines Defibrillators konnte er auf dem Rasen wiederbelebt werden und später in den Profifußball zurückkehren. Ohne Eriksen waren die Dänen anschließend damals bis ins Halbfinale gestürmt.

Ex-HSV-Star Gravesen mit Kritik an Eriksen

Bei seiner Rückkehr auf die EM-Bühne im Duell mit den Slowenen riss Eriksen das Spiel nun direkt an sich. Es gab kaum einen Spielzug, an dem er nicht beteiligt war. Die Slowenen standen anfangs tief und hatten mitunter große Probleme, sich zu befreien. Eine ihrer wenigen und zugleich gefährlichsten Chancen in der ersten Halbzeit vergab Leipzigs Benjamin Sesko mit einem Distanzschuss (16.). Im Gegenzug verwertete Eriksen eine geniale Hackenvorlage von Wind zum 1:0. Sloweniens Startorhüter und Kapitän Jan Oblak war machtlos.

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Es war von Eriksen auch die perfekte Antwort auf die ätzende Kritik von Ex-HSV-Star Thomas Gravesen. Der 66-malige Nationalspieler, der von 1997 bis 2000 für die Hamburger spielte, gilt in der Heimat als größter Kritiker des Spielers von Manchester United. „Ist er bei 80 Prozent? Oder bei 70, 50 oder 20? Niemand weiß es, weil er nicht spielt. Und das ist ein Problem“, meinte Gravesen vor dem Turnier. Die Antwort bekam er in Stuttgart.

Slowenien findet spät ins Spiel und wird belohnt

Derweil hatte sich Sloweniens Verbandspräsident Radenko Mijatovic vor dem Turnierstart hoffnungsvoll geäußert. „Es ist schon oft vorgekommen, dass kleine Nationalmannschaften überrascht haben. Bei diesen Turnieren ist alles möglich“, hatte er gesagt. Für die ganz große Überraschung war die Herangehensweise gerade in der ersten Halbzeit aber noch zu abwartend.


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Die Dänen dominierten über weite Strecken. Zittern mussten die Skandinavier nach dem Seitenwechsel aber zunehmend. Zunächst bei einem Duell zwischen Joachim Andersen und Andraz Sporar. Auch nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten gab Schiedsrichter Sandro Schärer aus der Schweiz keinen Elfmeter für den Außenseiter.

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In der 65. Minute scheiterte Dänemarks Sturmhoffnung Rasmus Höjlund an Oblak und verpasste die Entscheidung, auf der anderen Seite fälschte Morten Hjulmand Janzas Schuss unhaltbar ab. Zuvor hatten der Ex-Nürnberger Adam Gnezda Cerin und Sporar dicke Chancen zum Ausgleich vergeben (66./75.). Auch Sesko war kurz vor dem Ausgleich noch am Pfosten gescheitert (76.). (dpa/mp)

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