Emre Can (Mitte) wird nach seinem Tor zum 5:1 von Maximilian Mittelstädt (l.) und Jonathan Tah beglückwünscht.
  • Emre Can (Mitte) wird nach seinem Tor zum 5:1 von Maximilian Mittelstädt (l.) und Jonathan Tah beglückwünscht.
  • Foto: Imago / Team2

Verrücktes Tor-Märchen! Dieser DFB-Star sollte gar nicht bei der EM dabei sein

Eine Geschichte wie diese brauchte es, um den EM-Auftakt noch etwas runder zu machen, als er es ohnehin schon war. Den Schlusspunkt zum rauschhaften 5:1 (3:0) gegen Schottland setzte am Freitag ein DFB-Star, der gar nicht beim Turnier dabei sein sollte und erst durch Zufall doch noch ins Aufgebot rutschte.

Die vergangenen Tage wird Emre Can wahrscheinlich nie mehr vergessen. Eigentlich hatte Dortmunds Mittelfeld-Abräumer mit dieser EM nicht das Geringste zu tun und sich bereits in den Urlaub verabschiedet – bis Julian Nagelsmann ihn keine 60 Stunden vor dem Turnierstart nachnominierte, weil Bayerns Talent Aleksandar Pavlovic (20) unter einem Infekt leidet. Am Mittwochabend stieß Can in Herzogenaurach zum DFB-Team. Von dem, was dann folgte, träumt wohl jeder Fußballer.

Kurz vor dem Ende wurde Can für das DFB-Team eingewechselt

80 Minuten waren in München gespielt, als die große Stunde des 30-Jährigen schlug. Da nahm Nagelsmann Toni Kroos unter den stehenden Ovationen der Fans vom Feld, um dem Denker und Lenker zumindest ein paar Minuten lang zu schonen. Can kam – und schrieb kurz darauf an seinem ganz persönlichen Märchen.

Es lief die dritte Minute der Nachspielzeit, als Can aus 17 Metern Maß nahm und die Kugel rechts unten ins schottische Eck schoss. Einen Moment lang sah es so aus, als könne er sein Glück selbst kaum fassen. Dann warf er einen Luftkuss ins Publikum und ließ sich von seinen Kollergen feiern.

DFB-Star Can spielt seine dritte EM

Ein Treffer, mit dem Can sein nicht mehr für möglich gehaltenes Turnier-Debüt krönte. Mehr noch: Bei seiner dritten EM-Teilnahme nach 2016 und 2021 bewies er, dass Nagelsmann auf ihn zählen kann, wenn Not am Mann ist. Das alles nach einem völlig verrückten Comeback, das für Can noch einen weiteren positiven Aspekt bereithält: Nach der EM darf er direkt nochmal in den Urlaub düsen, wann auch immer das sein wird. Eilig wird er es damit diesmal nicht haben.

„Ein geiles Gefühl und eine verrückte Story“, sagte Can selbst. „Deshalb lieben wir den Fußball. Vor zwei Tagen war ich noch im Urlaub, dann kam am Mittwoch der Anruf.“ Und in Richtung Nagelsmann: „Ich bin Julian dankbar, dem ganzen Trainerteam, dass sie mir das Vertrauen geschenkt haben.“

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