Ralf Rangnick an der Seitenlinie des ÖFB-Teams
  • Um den Fußball seiner Mannschaft braucht sich ÖFB-Trainer Ralf Rangnick als Gruppenerster bei der EM keine Sorgen zu machen: Vielmehr beunruhigen den Coach die politischen Entwicklungen in Österreich und Deutschland.
  • Foto: imago/Jan Huebner

„Wenn man immer noch nicht verstanden hat …“: Rangnick setzt Statement gegen Rechts

Österreichs Teamchef Ralf Rangnick warnt vor einem politischen Rechtsruck.

„Gerade die Geschichte unserer beiden Länder, Österreich und Deutschland, in den letzten 100 Jahren sollte uns eigentlich Lehre genug sein“, sagte der Deutsche in einem Interview dem ORF.

Rangnick erinnert an deutsche und österreichische Geschichte

„Wenn man nach diesen 100 Jahren immer noch nicht verstanden hat, was uns regelmäßig ins Verderben und wirklich zu den schlimmsten Verwerfungen geführt hat, die man sich nur vorstellen kann, dem kann man wirklich nicht helfen.“

Die Zeiten seien so, dass man Sport und Politik nicht mehr streng trennen könne. Als öffentliche Person wolle er Stellung beziehen, sagte der Trainer, der am Samstag 66 Jahre alt wurde.

Rechtsextreme Vorfälle während der EM

„Gerade auf dem rechten Auge müssen wir sehr wachsam sein und aufpassen. Die Entwicklungen, die gerade in beiden Ländern diesbezüglich stattfinden, kann man nicht wirklich gutheißen.“ Die Fußball-Nationalmannschaften seien ein gutes Beispiel für gelebte Vielfalt verschiedener Herkünfte, sagte Rangnick.

Bei der EM in Deutschland kam es wiederholt zu rechtsextremen Vorfällen. Auch beim Spiel der ÖFB-Auswahl gegen Polen in Berlin wurde im österreichischen Block kurzzeitig ein Banner mit der Aufschrift „Defend Europe“ hochgehalten.

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Das ist der Titel einer Kampagne der rechtsextremen „Identitären Bewegung“, die damit Stimmung gegen Migranten macht. Der Verband distanzierte sich scharf von dem Banner. Fanbeauftragte griffen ein. (dpa/lw)

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