„Wir fahren nach Berlin“: DFB-Team besiegt auch Ungarn – Fans singen schon vom Finale
Die Fans wissen genau, wo die Reise hingehen soll und sie ließen sich nicht zwei Mal bitten, das auch kräftig zu besingen. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, tönte es nach dem 2:0 (1:0) gegen Ungarn in Stuttgart von den Rängen. Ganz so weit ist es natürlich noch nicht mit dem EM-Finale am 14. Juli, doch der nächste Schritt auf dem Weg in die Hauptstadt ist gesetzt. Nach dem zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel steht das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann schon vor dem Gruppenabschluss am Sonntag gegen die Schweiz im Achtelfinale.
Wieder Jubel, wieder beste Laune nach dem Abpfiff, wie schon im Anschluss an das 5:1 gegen die Schotten. Ein EM-Hochgefühl, an dass sie sich sehr gern gewöhnen im deutschen Lager. „Wenn man das Stadion hier sieht, die Euphorie der Menschen, nicht nur der Deutschland-Fans, sondern grundsätzlich. Die Stadien sind immer voll, die beiden Fan-Lager sind immer voll. Die Stimmung ist gut. Umso mehr freut es mich, dass es hier zu Hause stattfindet“, hat sich auch Manuel Neuer von der EM-Euphorie längst anstecken lassen.
DFB-Trainer Nagelsmann war total optimistisch
Nagelsmann war sich seiner Sache schon vorher ziemlich sicher. „Wir haben die Ungarn sehr gut analysiert“, erklärte er vor der Partie. „Wir haben eine klare Idee wie sie mit Ball und bei gegnerischem Ballbesitz spielen.“ Das klang selbstbewusst, der Auftaktsieg hat das deutsche Selbstvertrauen ganz offenkundig gestärkt.
Sie waren auch gegen die Ungarn schnell besser, wenngleich es einer Schrecksekunde bedurfte. Gerade mal 15 Sekunden waren absolviert, als Keeper Neuer sein Bein ganz lang ausfahren musste, um gegen Sallai zu klären. Das war knapp, beinahe wäre Deutschland mit dem ersten Angriff in Rückstand geraten.
Das DFB-Team kommt nach zehn Minuten besser ins Spiel
Dann aber legten sie los. Havertz (11.) und Andrich (12.) scheiterten noch an Keeper Gulacsi. Der nächste Schuss aber saß. Eine kuriose Nummer, die die Ungarn mächtig auf die Palme brachte und bei der die „Nagelsmänner“ durchaus Glück hatten …
Gündogan setzte sich robust gegen Ungarns Abwehrmann Orban ein, der daraufhin strauchelte, über den Ball purzelte und so Gündogan bediente. Dessen Vorlage nutzte Musiala zum Führungstor (22.). Alle Proteste der Ungarn nutzten nichts. Der VAR erkannte bei der Überprüfung des Treffers kein Foulspiel.
Glück für Deutschland: Ungarns Tor zählt nicht
Ein kaltschnäuziger Moment des DFB-Teams, das allerdings auf der Hut bleiben musste. Neuer parierte Szoboszlais Freistoß klasse (26.), Tah dann in höchster Not gegen Sallai (29.). Oft kamen die Ungarn nicht vors deutsche Tor, wenn aber, dann gefährlich. Und sie jubelten schon, als Sallai per Kopf traf, doch der Freiburger stand im Abseits (45.+2).
Deutschland blieb in Führung, das beschwingte auch die Fans, die zehn Minuten nach dem Seitenwechsel mit Inbrunst die Nationalhymne schmetterten. Überhaupt war die Stimmung in Stuttgart ausgezeichnet. Das lag auch an den zumindest 15.000 Magyaren unter den 54.000 Besuchern, die niemals müde wurden, ihr Team nach vorn zu peitschen.
Gündogan trifft zum 2:0 für Deutschland
Doch es blieb dabei: Jubeln durften an diesem Abend nur die Deutschen. Während Varga für die Ungarn per Kopf knapp scheiterte (60.), blieben die DFB-Asse effizient. Mittelstädt passte wunderbar in die Mitte auf Gündogan, der nach seiner Vorarbeit zum Führungstor nun mit links zum 2:0 vollendete (67.). Der Drops war gelutscht.
Das könnte Sie auch interessieren: Holländischer EM-Held verlässt die Bundesliga!
„So ist das Turnier. Man muss die gefährlichen Situationen überstehen und wenn man die Möglichkeiten übersteht, muss man auch eiskalt zuschlagen, und ich glaube, das haben wir super gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir es echt gut runtergespielt“, freute sich „Man of the match“ Gündogan über den zweiten Sieg.
So spielte Deutschland: Neuer 2 – Kimmich 3, Rüdiger 3, Tah 2, Mittelstädt 2,5 – Andrich 3 (71. Can), Kroos 3 – Musiala 2 (71. Führich), Gündogan 1 (84. Undav), Wirtz 3,5 (58. Sané) – Havertz 3 (58. Füllkrug 3)