Küsschen für die Fans: Emre Can feierte gegen Schottland einen gelungenen EM-Auftakt.
  • Küsschen für die Fans: Emre Can feierte gegen Schottland einen gelungenen EM-Auftakt.
  • Foto: IMAGO/Steinsiek.ch

„Wird nicht klappen“: DFB-Star Can hat vor den nächsten Spielen ein Problem

Den freien Sonntag nutzte er, um sich hübsch zu machen. Traf sich ganz gut für Emre Can, dass Star-Friseur Mustafa „Musti“ Mostafa am Wochenende ins Teamquartier des DFB-Teams in Herzogenaurach reiste, denn für den Mittelfeldmann kam seine EM-Nachnominierung so plötzlich, dass er privat Abstriche machen musste. Der Gang zum Friseur war für Can daheim in Dortmund nicht mehr drin, so zügig folgte er Julian Nagelsmanns Lockruf. Nun aber sind auch die Haare des 30-Jährigen in Turnier-Form.

Ein Wahnsinn, der da in den vergangenen Tagen auf Can hereinprasselte. Angefangen bei der Blitznominierung am vergangenen Mittwoch, weil Bayern-Talent Aleksandar Pavolic mit einem Infekt ausfiel. Dann Cans Einwechslung in der Schlussphase gegen die Schotten und schließlich sein Treffer zum 5:1-Endstand. Viel Stoff. Um es mit Cans Worten zu sagen: „Eine ganz schön verrückte, krasse Story.“

Can wurde völlig überraschend für das DFB-Team nachnominiert

Das ist sie auch mit ein paar Tagen Abstand noch. „Normalerweise wäre ich jetzt in Spanien“, ließ Can am Sonntag wissen, als er in Herzogenaurach frisch frisiert vor die Presse trat. Leichte Anlaufprobleme gab es, als Nagelsmann sich am vergangenen Mittwoch bei ihm meldete, Can und seine Ehefrau Maria Cataleya deckten da gerade den Frühstückstisch. „Den ersten Anruf habe ich verpasst“, berichtet der BVB-Profi. Dann habe ich zurückgerufen und er ging nicht ran.“ Letztlich klappte es aber doch noch. „Ich habe ihm gesagt, dass ich bereit bin. Auch wenn ich zehn Tage lang nichts gemacht hatte.“

Nun muss Spanien warten. Wichtigeres steht an, denn der Einsatz gegen die Schotten soll für Can nur der Anfang gewesen sein. Wird in der ewig wechselhaften Beziehung zwischen dem Mittelfeldmann und dem DFB nun doch noch alles gut?

DFB-Star Can spielt bereits seine dritte EM

„Es war immer so eine On-off-Beziehung“, sagt Can über seine Reise, die 2015 im A-Team begann. Eine Annahme, die durch Zahlen gestützt wird. Zwar spielt er bereits seine dritte EM, nach 2016 und 2021. Bei den Weltmeisterschaften dazwischen (2018, 2022) aber fehlte er im deutschen Aufgebot. „Ich weiß, wie es manchmal in der Außenwelt dargestellt wird“, sagte Can und legte die Stirn in Falten. „Dass ich es nicht immer verdiene, dabei zu sein. Aber ich finde: Wenn so große Trainer dabei sind beim Nationalteam und mich dann immer wieder einladen, zeigt das schon, dass man auch Qualität hat. Ich glaube immer an mich.“

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Das war auch im vergangenen Herbst so, als Can nach Nagelsmanns Inthronisierung vergeblich auf eine Einladung wartete. „Da habe ich mir aber nicht gedacht, okay, jetzt war es das für mich, sondern ich dachte immer: Ich werde zurückkommen und es den Leuten wieder beweisen.“

Can spielt mit dem DFB-Team in seiner Heimatstadt Frankfurt

Das tat er gegen die Schotten. Nun hat Can ein Problem. Das dritte Gruppenspiel steigt am kommenden Sonntag gegen die Schweiz in seiner Heimatstadt Frankfurt. Zahlreiche Familien-Mitglieder des großen Can-Clans würden gern dabei sein, wenn ihr Junge vor der Haustür spielt. „Alle werde ich nicht ins Stadion kriegen, dazu bräuchte ich zuviele Karten. Die kriege ich nicht, das wird nicht klappen“, stellte er fest. „Aber dort jetzt bei einer Heim-EM zu spielen, das ist schon sehr speziell und schön.“

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Die Fortsetzung von Cans verrückter Sommer-Reise, die an diesem Sonntagabend wieder Fahrt aufnahm. Da schwor Nagelsmann seine Mannschaft erstmals auf die Ungarn ein, die am Samstag bei ihrem EM-Auftakt gegen die Schweiz (1:3) weitestgehend enttäuscht hatten und am Mittwoch auf das DFB-Team treffen. „Das wird eine schwere Aufgabe“, vermutet Can. „Aber wenn wir die Energie mitnehmen, die wir im ersten Spiel hatten, wird es auch sehr schwer, gegen uns zu bestehen. Das wissen wir.“ Cans persönliches Sommer-Märchen läuft. Auserzählt ist es allerdings noch lange nicht.

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