Empörungshysterie rund um St. Pauli: Oke Göttlich: „Müssen auch mal Dampf rausnehmen“

Die Zeiten der Sozialen Medien, in denen sich jeder Mensch ungefragt zu jeder Mitteilung eines anderen Menschen äußern darf, gehen auch am FC St. Pauli beileibe nicht spurlos vorbei. Rund um den Kiezklub ist die Lunte ausgesprochen kurz, sobald sich irgendeine Form von Zündstoff finden lässt.

Trainer Timo Schultz hatte unlängst eine „Empörungshysterie“ beklagt, die den Klub erreicht habe. Nun sprang ihm Präsident Oke Göttlich bestätigend zur Seite.

Posting von Omar Marmoush sorgte für Ärger bei St. Pauli-Fans

An einem Posting von Omar Marmoush in Bezug auf den Nahostkonflikt hatten sich diverse Fans im Netz abgearbeitet, bis der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Ägypter den Beitrag wieder löschte und der Klub sich genötigt sah, eine Stellungnahme abzugeben. Schultz hatte daraufhin den Aufruhr kritisiert und gesagt, es sei „leider ein Problem unserer Gesellschaft, dass sich viele Leute eher daran ergötzen, irgendwo Fehler zu finden und etwas zu kritisieren.“

St. Pauli-Boss Göttlich: „Timo Schultz hat total recht“

„Timo hat total recht“, befand nun Göttlich. Das gelte für sportliche wie für politische Dinge: „Wir dürfen uns nicht in gegenseitiger Besserwisserei verlieren. Das ist definitiv nicht förderlich für eine gemeinschaftliche Idee eines eingetragenen Fußball- und Sportvereins, wo es um die integrative Kraft im Sport geht. Wir müssen Debatten aushalten können.“

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Natürlich gebe es Themen, die einem wahnsinnigen Druck ausgesetzt seien, und Social Media mache es nicht einfacher. „Unsere Aufgabe ist, moderierend darauf einzuwirken, im Sinne von Timo Schultz aus ein paar Themen auch mal Dampf rauszunehmen“, erklärte der Klub-Boss. Das Wichtigste dabei sei es, ernsthaft, glaubwürdig und offen zu sein.