• HSV-Sportvorstand Jonas Boldt kritisierte den DFB für das Vorgehen im Fall Leistner.
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Es geht um Leistner und Jatta: Darum übt HSV-Boss Boldt deutliche Kritik am DFB

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt ist im Fall Toni Leistner alles andere als zufrieden mit dem DFB-Sportgericht. Nach dem Einspruch des HSV wurde die Sperre des 30-Jährigen angepasst, bei der nächsten Partie gegen Erzgebirge Aue (Sonntag, 13.30 Uhr) ist er wieder spielberechtigt. Boldt übt nun dennoch harte Kritik am DFB.

Nach einer Auseinandersetzung mit einem Fan nach dem DFB-Pokal-Aus des HSV bei Dynamo Dresden (1:4) wurde Leistner zunächst für drei Spiele gesperrt, zwei weitere wurden zur Bewährung ausgesetzt. Der HSV legte Einspruch gegen das Urteil ein – und der DFB passte die Strafe an.

HSV: Jonas Boldt kritisiert DFB nach Urteil gegen Toni Leistner

Stattdessen sollte Leistner für je zwei Spiele in Liga und Pokal ausgeschlossen und seine Geldstrafe wegen des Verstoßes gegen die Corona-Maßnahmen von 8000 auf 6000 Euro herabgesetzt werden. Nach den Spielen gegen Düsseldorf (2:1) und in Paderborn (4:3) darf Leistner damit gegen Aue wieder im Kader stehen.

Von einer Verkürzung der Strafe wollte Boldt aber nicht sprechen. „Verkürzt ist sie nicht, sondern verändert. Genau genommen ist es sogar ein Spiel mehr, wenn man die beiden Spiele im Pokal noch betrachtet“, sagte der Sportvorstand des HSV im Rahmen des Paderborn-Spiels bei Sky.

HSV: Jonas Boldt wünscht sich „klarere Positionierung des DFB“

Boldt bemühte sich, das neue Urteil positiv zu sehen: „Wir sind froh, dass er noch vor der Länderspielpause wieder in der 2. Liga spielen kann. Uns war klar, dass er natürlich nicht straffrei davonkommt, das ist logisch.“

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Dennoch zeigte er sich enttäuscht von der Vorgehensweise des DFB und richtete deutliche Wort an die Verantwortlichen. „Ich hätte mir persönlich eine klarere Positionierung des DFB gewünscht“, sagte Boldt. „Wenn man publikumswirksam Spiele unterbricht durch Beleidigungen, wird das auch aufgegriffen. Das war aber im Fall Jatta ja auch schon nicht so. Vielleicht hätte man das hier stärker aufgreifen sollen.“

Toni Leistner: Ausraster in Dresden nach Beleidigungen

Der Attacke von Leistner in Dresden waren nach Aussagen des HSV-Profis Beleidigungen gegen ihn und seine Familie vorausgegangen. Der Dresdner Anhänger auf der Tribüne habe ihn provoziert. „Ich bin nach dem Spiel von der Tribüne meiner Heimatstadt aus massiv beleidigt worden“, hatte Leistner unmittelbar nach dem Spiel seinen Aussetzer erklärt.

HSV-Profi Toni Leistner reagierte zurückhaltend auf DFB-Urteil

Auf die endgültige Urteilsverkündung hatte der HSV-Zugang dann zurückhaltend reagiert. „Mir war es wichtig, persönlich gehört zu werden. Die Strafe jetzt akzeptiere ich“, ließ er in einem Statement verlauten. Bei Instagram hatte er sich bereits direkt nach Spielschluss entschuldigt und versichert, dass ihm das nie mehr passieren werde.

Auch HSV-Trainer Daniel Thioune hatte sich in der vergangenen Woche schützend hinter Leistner gestellt. „Wir haben mit Toni einen emotionalen und guten Spieler in unseren Reihen. Jetzt hat er vielleicht für ein bisschen Misskredit gesorgt. Aber er wird alles dafür tun, dass er wieder das Bild abgibt, das alle von ihm kennen. Und das ist ein tadelloser Sportsmann.“

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