„Es hat mich müde gemacht“: Scholl mit scharfer Kritik am DFB-Nachwuchskonzept
Mehmet Scholl ist bekannt dafür, bei Themen rund um den Fußball kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Nun hat sich der frühere Nationalspieler erneut gemeldet und das Nachwuchskonzept des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) scharf kritisiert.
Er habe „das große Vergnügen gehabt, das Papier zu lesen“, sagte Scholl bei Bild live, „nach zehn Seiten habe ich es weggelegt. Es hat mich müde gemacht. Aber es wird erfolgreich sein, weil alle, die daran beteiligt sind, ihre Jobs behalten.“
Mehmet Scholl äußert harte Kritik am DFB
Er wisse nicht, „welche Sprache das war oder über was sie sich Gedanken machen“, ätzte Scholl über das Bürokratendeutsch im Konzept. Er wolle zwar „nicht schwarz malen, aber das, was ich da gelesen habe – nein. Für die Kinder wird’s nichts sein.“
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Der Grund? Auch beim DFB stinke der Fisch vom Kopf her. „Solange alles, was im DFB-Bundestag sitzt, zehn echte Zähne besitzt, solange werden wir Probleme haben“, sagte der 50-Jährige. Der Verband sortiere „die Effenbergs und die Riberys aus, weil sie unbequem sind.“
Scholl sieht gravierendes Talente-Problem in Deutschland
Dass es im deutschen Fußball an Talenten mangelt, sei aber auch ein gesamtgesellschaftliches Problem. „Wir kriegen die Kinder nicht mehr von den Bildschirmen weg, alle miteinander. Wir sind wohlstandsverwahrlost“, führte Scholl aus.
Er erlebe das auch bei seinem eigenen Nachwuchs, meinte der frühere Bayern-Profi: „Man muss Kinder auch mal an die Wand laufen und Widerstände überwinden lassen.“ (sid/tm)
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