Ex-St. Pauli-Torwart Pliquett: Diese Wünsche haben meine Sex-Shop-Kunden
Die Corona-Krise fordert Kreativität. Und die hat der ehemalige St. Pauli-Torwart Benedikt Pliquett in besonderem Maße aufgebracht – aus seinem Sex-Shop auf St. Pauli wurde ein Supermarkt, der nach wenigen Tagen allerdings wieder geschlossen werden musste. Der heute 35-Jährige spricht über die Vorlieben seiner Kunden, aber auch über seinen Eckfahnen-Tritt gegen den HSV, den modernen Fußball und gesteht, welcher damalige Mitspieler Stammgast in seinem Sex-Shop war.
„Wir hatten noch nicht mal ein Schloss, noch nicht mal eine Türe“, erzählt Pliquett in einem Videointerview mit „11 Freunde“. Die Schließung seines Sex- und Supermarkts „Darkside Boutique Hustler“ habe ihn vor eine Herausforderung gestellt: „Wir haben zwei Holzwände provisorisch reingebaut und die komplette Waren ausgeräumt, weil uns das ein bisschen zu heiß war.“
Corona-Krise: Sex-Shop von Benedikt Pliquett muss schließen
Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Bremen vom 26. März musste der einstige St. Pauli-Torhüter seinen Shop schließen, weil er „weniger als 60 Prozent der Waren anbietet, die aus Sicht des Verbraucherschutzes zum notwenigen alltäglichen Bedarf gehören“, erklärt Pliquett. „Da sind wir auch ganz ehrlich: Das decken wir nicht ab.“
Ex-St. Pauli-Torwart Pliquett: „Hätte gerne Masturbator X und Klopapier“
Stattdessen wird das Konzept nun als Abholmarkt fortgeführt. „Leute können sich über die Website melden, vorbeikommen und die Sachen abholen“, erzählt der Unternehmer. Den Shop als reine Straßenverkaufs-Theke zu öffnen, sei aber ebenfalls verboten: „Ich hatte mir das vorgestellt, dass die Leute kommen können und sagen: ‚Ich hätte jetzt gerne den Masturbator X und noch Klopapier dazu‘. Aber das geht leider nicht.“
Ex-St. Pauli-Profi Ralph Gunesch war Stammgast im Sex-Shop
Ein ehemaliger Mitspieler zählt dabei zu seinen häufigsten Gästen im Sex-Shop: Ralph Gunesch. „Ralle war ein steter Kunde und natürlich auch Freund von mir. Wir haben zusammen schon recht viel Spaß gehabt und damals schon häufig hier in den Läden mal abgehangen“, verrät Pliquett und grinst: „Das gab natürlich ein paar lustige Sprüche danach in der Kabine.“
Benedikt Pliquett: Eckfahnen-Tritt gegen den HSV „tut mir irgendwo leid“
Eine Szene, auf die er immer wieder angesprochen wird: Sein Eckfahnen-Tritt im Derby gegen den HSV am 16. Februar 2011. „Wir waren echt eine lustige Truppe“, erinnert sich der einstige Torwart. „Weil wir abends gespielt haben, waren wir vorher im Hotel. Da kamen die dämlichsten Ideen auf, wenn sie ein Tor schießen. Unter anderem auch die Petric-Verarsche.“ Immerhin hatte HSV-Star Mladen Petric damals seine Tore gerne an der Eckfahne gefeiert.
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Ein wenig bereut Pliquett heute diese Aktion. „Dann sind halt die Pferde mit mir durchgegangen“, sagt Pliquett. „Das tut mir auch irgendwo leid, weil danach hat er seinen Jubel nie mehr mit derselben Fröhlichkeit gemacht. Aber wir haben uns danach auch nochmal gesehen, es ist alles gut.“
Ex-St. Pauli-Torwart Pliquett kritisiert den modernen Fußball
Pliquett übt auch massive Kritik am modernen Fußball. „Der Fußballbetrieb ist ein Geheuchel und Gelüge. Das weiß ja auch jeder, aber es spricht keiner aus“, macht er deutlich. „Man hört immer nur dieselben Antworten und versucht, mal irgendwas aus irgendeinem rauszubekommen. Aber das geht alles nicht mehr, weil die Leute alle komplett gleichgestellt sind und nichts mehr machen dürfen.“