Fast 28 Jahre ohne einen Punkt: St. Pauli und die Horror-Serie von Darmstadt
Die Serie gegen die Lilien ist – um es passend durch die Blume auszudrücken – suboptimal. Reisen nach Darmstadt waren für den FC St. Pauli bisher nicht wirklich lohnenswert, der Kiezklub hat gegen kaum einen anderen Verein eine derart miserable Auswärtsbilanz.
„Ich traue nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe“, sagt Darmstadts Sportchef Carsten Wehlmann lachend. Dabei ist es Schwarz auf Weiß nachlesbar, wie sich der ehemalige Verein des einstigen Torhüters bisher am Böllenfalltor verkauft hat, nämlich nicht gut.
Miyaichis Führungstor brachte St. Paulis nichts
Acht Mal trat St. Pauli bei den Hessen an, zwei Remis waren das höchste der Gefühle: Vor fast auf den Tag genau 32 Jahren gab’s ein 0:0, im Dezember 1992 noch ein 1:1. Ansonsten? Nur Pleiten. Zuletzt im Januar 2019, als Ryo Miyaichis Treffer dafür sorgte, dass es lange nach einer Wende zum Guten aussah. Doch in den letzten zehn Minuten drehten Marcel Heller und Serdar Dursun die Nummer noch zum quasi schon üblichen Ende.
Nur drei aktuelle St. Pauli-Profis trafen gegen Darmstadt
Miyaichi ist im Übrigen einer von nur drei aktuellen St. Pauli-Profis, die schon mal gegen Darmstadt getroffen haben. Christopher Buchtmann gelang dies beim 2:0-Erfolg 2018, allerdings am Millerntor. Und Dimitrios Diamantakos netzte anno 2017 auswärts, bereitete gar noch einen weiteren Treffer vor, ging auch als Sieger vom Platz – mit dem VfL Bochum.
Carsten Wehlmann setzt auf die Heimstärke
Nun gibt Wehlmann, wie eingangs schon angedeutet, nicht viel bis gar nichts auf solche Geschichten. Gegner und Bilanz sind ihm eher egal, wichtiger ist da schon: „Wir wissen natürlich grundsätzlich, dass wir zu Hause lange nicht verloren haben“, erklärt er. Am 1. Dezember letztmals, beim 1:3 gegen Bielefeld. „Und das soll auch so bleiben.“
Darmstadt ist noch nicht aller Sorgen ledig
Zumal sie dem Frieden mit Tabellenplatz sieben noch nicht so recht trauen mögen in Hessen, vor allem nicht nach dem 0:2 beim KSC vergangene Woche. „Unser Start nicht wirklich berauschend, das wissen die Spieler auch“, meint Wehlmann. „Wir haben 36 Punkte und brauchen noch ein paar, um nicht noch unten reinzurutschen.“ Ob 40 Punkte in dieser Saison reichen werden, sei schwer zu beantworten: „Es ist alles sehr, sehr eng beisammen. Wir tun gut daran, uns auf das nächste Spiel zu konzentrieren.“