„Rado“ sorgte für Stimmung: Der FC St. Pauli trauert um zwei Kult-Fans

Der FC St. Pauli trauert um zwei Fan-Originale. Nach Sven Carlos Blankenburg ist auch Straßenmusiker Radoslav Mihov verstorben. Zwei unter die Haut gehende Meldungen in diesen durch das Coronavirus bedrückenden Zeiten.

Mihov, der allen als „Rado“ bekannt war, musizierte seit vielen Jahren bei fast jedem Heimspiel gegenüber des Fanshops in der Südtribüne. Bereits zweieinhalb Stunden vorm Anpfiff platzierte sich der Bulgare dort, gab seine speziellen Versionen von St. Pauli-Fangesängen zum Besten, plauderte mit seinen Zuhörern, die ihm Beifall spendeten und nicht selten mit ihm abklatschten, ihm gern ein paar Münzen spendeten.

Einer der Lieblings-Hits von Rado: „We love St. Pauli, we do“. „Der Übersteiger“ charakterisierte den Barden ebenso liebevoll wie treffend: „Bei Rado wunderte man sich immer, wieso jemand, der offensichtlich nicht das geringste Gesangstalent hat, ausgerechnet immer singen wollte. Sein rauer Geschreisingsang wird uns tief fehlen.“

FC St. Pauli: Ohne Rado ist der Verein weniger bunt

Im St. Pauli-Forum sieht „Hellström“ Rado in einer Reihe mit Hamburger Originalen wie „Zitronen-Jette“ oder den „Hummel“: „Es ist schön, ihn noch gekannt und erlebt zu haben.“

Der FC St. Pauli schrieb auf Twitter: „Lieber Rado, wir haben die traurige Nachricht erhalten, dass Du auf dieser Welt nie wieder Gitarre spielen wirst. Ohne Dich ist der #fcsp weniger bunt. Du wirst die anderen da oben gut unterhalten. Da sind wir uns sicher! Ruhe in Frieden, Rado.“

Auch der Tod des langjährigen Fans Sven Carlos Blankenburg, der nach schwerer Krankheit verstarb, trifft den FC St. Pauli hart. Der Kiezklub postete dies per Twitter: „Rund um unser Millerntor haben ihn viele gekannt: Vor einigen Tagen ist Sven Carlos Blankenburg gestorben. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden. Lieber Sven Carlos, Du wirst uns fehlen. Ruhe in Frieden. You’ll never walk alone!“