„Schlimmere Phasen erlebt“: Sobota über St. Pauli, Jos Luhukay und ein großes Ziel
Er war der größte Härtefall nach der vergangenen Saison. Waldemar Sobota hatte seine stärkste Spielzeit für den FC St. Pauli hinter sich gebracht, dennoch bekam der Pole mit 33 Jahren keinen neuen Vertrag mehr bei den Kiezkickern. In der Heimat hat er ein neues Kapitel aufgeschlagen. Bei Slask Wroclaw. Die MOPO hat mir ihm gesprochen.
„Ich wohne jetzt nur 100 Kilometer von meiner Familie entfernt, die ich in meinen sieben Jahren im Ausland nur zweimal im Jahr gesehen habe“, sagt Sobota. „Es ist schön, wieder in meiner Heimat zu sein. Ich habe mich aber auch in Hamburg heimisch gefühlt.“
Sobota: „Gucke mir so viele Spiele wie möglich an“
Über das bittere Aus möchte er nicht mehr sprechen, über „fünfeinhalb geile Jahre“ aber sehr gerne. Sportlich lief es zwar nicht immer rund, „aber in allen schwierigen Phasen gab es einen großen Zusammenhalt in der Mannschaft und im Verein“. Auch unter Jos Luhukay, wie er betont. Viele Spieler waren mit dem niederländischen Trainer nicht gut zurechtgekommen. Sobota aber betont: „Bei St. Pauli habe ich schlimmere Phasen erlebt.“
Zu Robin Himmelmann, seinem langjährigen Zimmerpartner Ryo Miyaichi und dem nach Heerenveen abgewanderten Henk Veerman hält Sobota weiter Kontakt. Den Verein behalte er im Herzen. „Auch die deutsche 2. Liga ist bei uns in Polen zu sehen. Ich gucke mir so viele Spiele wie möglich an“, sagt er. Das 2:2 im Derby gegen den HSV habe er genossen. „St. Pauli kann mit dem Ergebnis gut leben.“
Sobota peilt mit Wroclaw die Europa League an
Der Fußball unter Trainer Timo Schultz gefällt dem Mittelfeldspieler, nur die Punktausbeute sei noch nicht zufriedenstellend. „Ich hoffe, dass man noch die Balance besser hinbekommt und als gesamte Einheit hinten stabiler steht“, sagt Sobota und prognostiziert: „St. Pauli wird eine gute Saison spielen, am Ende einen sicheren Mittelfeldplatz erreichen und kann dann darauf aufbauen.“
Seine eigenen Ziele sind noch höher. Bei Slask, der Mannschaft, mit der er 2012 polnischer Meister wurde, hofft Sobota auf einen Platz in den Top Vier und die damit verbundene Berechtigung zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation. Aktuell steht Wroclaw auf Platz sechs. Sobota hat in den ersten sieben Spielen immer in der Startelf gestanden. „Ich habe nur das letzte Spiel nicht mitgemacht. Es gab einen Corona-Verdacht, aber ich wurde negativ getestet“, erklärt der Ex-Nationalspieler, der einen Vertrag bis 2022 unterschrieben hat.
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Was danach kommt, weiß er noch nicht. Sobota will Trainerscheine machen, vielleicht eine Jugendmannschaft coachen. „Auf jeden Fall werde ich nicht zu Hause sitzenbleiben. Ich muss immer was zu tun haben.“