Gemischte Gefühle bei St. Pauli nach der Nullnummer in Aue
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St. Pauli lässt gegen „Schachtscheisser“ zwei Punkte liegen

Es gibt Nullzunulls der besseren und der schlechteren Sorte und solche, die einerseits Freude bescheren und andererseits Enttäuschung. Um Letzteres handelt es sich wohl bei St. Paulis Nullnummer in Aue: zweiter Spieltag, noch keine Niederlage, nicht mal ein Gegentor, aber eben auch nicht der angestrebte Traumstart. Angesichts guter Chancen hat St. Pauli zwei Punkte im Schacht liegen gelassen. 

Was also anfangen mit dem Resultat gegen dieses Aue, das unter dem neuen Trainer Aliaksei Shpilevski so wild spielt wie unberechenbar? „Direkt nach dem Spiel habe ich den Jungs gesagt, wir sollten das Positive daraus ziehen“, sagte Timo Schultz. Das Positive ist die zweite weiße Weste für Nikola Vasilj und besonders erfreulich, weil: „Das war ein Riesen-Thema bei uns in der Vorbereitung“, erinnert Schultz. „Was das angeht, kann man zufrieden sein.“

St. Pauli spielt 0:0 in Aue – das sagt Trainer Timo Schultz

So weit, so gut. Was am anderen Ende des Spielfelds passierte, gab eher Anlass zum Ärgern. „Ich befürchte, wenn ich es mir im Video noch mal angucke und dann die vielen technischen Fehler sehe und auch die Möglichkeiten, die wir hatten und nicht genutzt haben, dann würde ich es vielleicht eher als zwei verlorene Punkte einschätzen“, gab Schultz nach Abpfiff zu Protokoll. 

Gute zwei Stunden zuvor, unmittelbar vor dem Anpfiff, brannten zunächst mal die selbst ernannten „Schachtscheisser“ (dabei handelt es sich um Aues Fans) ein lila-weiß-gelbes Feuerwerk ab, an das die beiden Mannschaften fußballerisch in der ersten Hälfte nicht anknüpfen konnten. St. Pauli, das vor der Auer Kurve verteidigte, wirkte von der Lautstärke der dort stehenden – besser: hüpfenden – Fans verunsichert. 

Dittgen vergibt bei Nullnummer in Aue die erste St. Pauli-Chance

Eine ganz frühe und auch ganz große Chance bot sich aber Maximilian Dittgen, von Timo Schultz anstelle von Simon Makienok neben Guido Burgstaller aufgeboten: Nach 90 Sekunden und einem langen Ball von Luca Zander stand er plötzlich alleine im Strafraum und brauchte bei der Ballverarbeitung lange, sodass Gaetan Bussmann ihm das Spielgerät gerade noch rechtzeitig abluchsen konnte. Es dauerte von da an eine Viertelstunde, bis sich die Gäste überhaupt mal wieder spielerisch vom aggressiven Pressing der Auer befreien konnten. Im Zusammenspiel mit Finn Ole Becker stürmte Luca Zander in Richtung Martin Männel und spielte Guido Burgstaller an, der den Ball im Strafraum stehend in den Winkel drosch. Allerdings stand er zuvor einen Schritt im Abseits, das Tor zählte zurecht nicht. 

Viererkette von St. Pauli hat in Aue Probleme – die Null steht aber

St. Paulis Viererkette hatte in der Folge bei der Aufteilung der drei Auer Offensivmänner immer wieder Probleme. Überhaupt taten sich die Kiezkicker im Spielaufbau schwer, was in fatalen Fehlpässen in der Mitte des Spielfelds resultierte. Und in Chancen. Omar Sijaric (28.) scheiterte aber ebenso an Nikola Vasilj wie Ben Zolinski (43.). „In der ersten Hälfte sind wir schwer reingekommen, Aue hat das auch gut gemacht“, erkannte Kapitän Philipp Ziereis an. 

Die erste Chance nach der Pause bot sich Ex-St. Pauli-Kapitän Sören Gonther, der nach einem Freistoß zu lange für seinen Abschluss brauchte (50.). Fünf Minuten später tankte und dribbelte sich Becker bärenstark durch die Kette der Auer, sein Abschluss kullerte einen halben Meter am Tor vorbei. Dass eine Minute später Lukas Daschner den weitgehend wirkungslosen Dittgen ersetzte, tat dem braun-weißen Angriffsspiel sofort gut, bis das Spiel sein Tempo durch mehrere Behandlungspausen verlor und nur noch dreimal wirklich wiederfand: Erst stand Gonther abermals frei und vergab (69.), dann verzog Daschner aus 16 Metern mit sehr viel Zeit und Platz (84.). Und in der Nachspielzeit vergab Daniel-Kofi Kyereh die letzte Chance zum Sieg. 

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„Die Zuschauer haben trotz des 0:0 ein sehr intensives Spiel gesehen“, befand Schultz. Und Ziereis urteilte, was eben zu urteilen ist nach so einem Resultat mit Höhen und Tiefen: „Das Unentschieden ist okay.“

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