2:1 in Osnabrück: St. Pauli eilt mit Siebenmeilenstiefeln Richtung Klassenerhalt
In Siebenmeilenstiefeln eilt der FC St. Pauli dem vorzeitigen Klassenerhalt in der 2. Liga entgegen. Nach dem verdienten 2:1 (0:0) beim VfL Osnabrück haben die Hamburger satte zwölf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, zur magischen 40-Punkte-Marke fehlen jetzt nur noch fünf Zähler.
Trotzdem wollte Trainer Timo Schultz noch keine Glückwünsche entgegennehmen. „Wir haben uns bis jetzt wenig damit beschäftigt, was wann wo passieren könnte.“ Daran wolle man festhalten.
2:1! Nur St. Pauli spielt in Osnabrück wirklich Fußball
Fußball spielen in des Wortes wahrster Bedeutung wollte und konnte nur eine Mannschaft, das wurde schnell offensichtlich: Nach 25 Minuten hatte der FC St. Pauli sagenhafte 72 Prozent Ballbesitz, eine bärenstarke Passquote von 85 Prozent und 5:0 Torschüsse, wobei der spektakuläre Fallrückzieher von Rodrigo Zalazar aufs Tornetz (3.) und Guido Burgstallers überhasteter Abschluss aus zwölf Metern (25.) die besten Gelegenheiten waren. „Wir wollten nach der Heimniederlage gegen Paderborn wieder ein anderes Gesicht zeigen, das ist uns gelungen“, befand Burgstaller.
St. Pauli verliert kurzzeitig Geduld, Nerven und Struktur
Der VfL hatte an einem kultivierten Kick kein Interesse, rührte im Zentrum Beton an, setzte auf reines Zerstören und darauf, dass St. Pauli irgendwann Geduld und Nerven verliert. Ein Konzept, das immer mehr griff, je länger die Partie andauerte, auch wenn Burgstaller eine weitere Chance hatte (33.). Tatsächlich ging den Gästen die Struktur zusehends verlustig, Osnabrück fasste Fuß und hatte prompt die große Chance zur Führung. Aber Beermanns Kopfball nach einer Ecke strich um Zentimeter am Pfosten vorbei (41.).
Burgstaller bringt St. Pauli mit strittigem Elfer in Führung
Es war schließlich der Allerwerteste von Osnabrücks Trapp, der den Braun-Weißen das Leben deutlich erleichtern sollte. Mit eben diesem Körperteil brachte der Kapitän Omar Marmoush im Strafraum zu Fall, Elfmeter. Strittig, aber auch nach VAR-Überprüfung nicht korrigiert. Burgstaller war’s egal, er verwandelte sicher.
Sieg in Osnabrück: Der FC St. Pauli kommt ins Rollen
Das erste Tor seit dem Derby-Siegtreffer, ein Türöffner. Osnabrück geriet ins Wanken, St. Pauli kam ins Rollen. Und wie! Burgstaller, Marmoush (beide 57.) und Daniel-Kofi Kyereh (63.) hatten dicke Dinger zum zweiten Tor, das dann nach einem mustergültigen Konter fiel. Kyereh setzte Marmoush in Szene, der zwei Gegner stehen ließ und die Kugel herrlich ins lange Eck schweißte (65.).
Zwei Minuten später quasi eine Original-Kopie, wieder lag das Runde im Eckigen, doch der Kölner Keller fand eine hauchzarte Abseitsstellung von Schütze Marmoush. Schweigsam blieb der VAR indes, als Burgstaller ungeahnterweise im Strafraum am Fuß getroffen wurde (76.).
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Und so wurde es urplötzlich „noch einmal kribbelig“ (Timo Schultz), weil Heider nach 79 Minuten der Anschlusstreffer gelang. „Aber wir haben es über die Ziellinie gerettet“, frohlockte Schultz und sprach wie sein Gegenüber Markus Feldhoff von einem „verdienten Sieg“.