66 Sekunden! Das irre Blitz-Tor von St. Pauli-Joker Danel Sinani
Er kam, sah und versenkte! Danel Sinani sorgte für einen irren Schlusspunkt beim 3:0-Heimsieg des FC St. Pauli gegen Union Berlin. Erst in der Nachspielzeit war der Nationalspieler Luxemburgs eingewechselt worden. Kurz darauf zappelte der Ball zum dritten Mal an diesem umjubelten Abend im Netz des Gästetores – mit der nötigen Portion Glück. Das Mlllerntorstadion bebte. Die letzen Spiele waren eine Achterbahnfahrt für Sinani. Zahl 13 brachte ihm jetzt Glück.
Exakt 66 Sekunden dauerte es von seiner Einwechslung in der zweiten Minute der Nachspielzeit bis zu seinem ersten Saisontor – und das in seinem 13. Einsatz in dieser Spielzeit. Einem der kürzesten. Denn direkt nach dem Anpiff, der auf seinen Treffer zum hochverdienten Endstand ertönte, erfolgte der Abpfiff.
Danel Sinani kommt, trifft und schweigt
„An so einem Abend klappt dann einfach alles“, meinte Innenverteidiger Hauke Wahl. „Ich freue mich sehr für Danel, der sich sich immer reinhängt.“ Sinani selbst wollte – wie immer – nicht sprechen, verschwand schnell in der Kabine.
Es war die neueste Wendung in seinem durchaus turbulenten Fußballjahr. In den ersten beiden Spielen gegen Frankfurt (0:1) und in Bochum (0:1) hatte der Offensivspieler aufgrund des Ausfalls von Johannes Eggestein sogar in der Startelf gestanden, erst zum dritten und vierten Mal in dieser Saison. Mit der Rückkehr Eggesteins im Heidenheim-Spiel (2:0) hatte der 27-Jährige dann aber wieder auf die Bank gemusst und war keine Minute zum Einsatz gekommen. Auf der Reservebank fand sich Sinani auch beim Anpfiff des Heimspiels gegen Union wieder – und in den folgenden 90 Minuten.
Blessin über Sinani: „Er hat sich belohnt“
Eine Einwechslung in der Nachspielzeit ist auch nicht gerade das Ziel aller Träume und der Handlungsspielraum, um noch irgendwie mit guten Szenen auf sich aufmerksam zu machen und Pluspunkte zu sammeln, zeitlich arg begrenzt. Aber Sinani machte das Allerbeste aus der guten einen Minute. Der überragende Doppel-Torschütze Morgan Guilavogui setzte ihn per Hacke im Strafraum in Szene, Sinani zog aus zehn Metern und halbrechter Position ab – sein Schuss wurde unhaltbar abgefälscht. Unhaltbar für Berlins Keeper Schwolow. Es gehört eben auch etwas Glück dazu. Das hatte er sich verdient.
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„Er hat sich belohnt“, betonte Trainer Alexander Blessin. Für ihn sei am wichtigsten, dass die Spieler, die von der Bank kommen, „einen absoluten Willen haben“. Den zeigte Sinani bei seinem 66-Sekunden-Coup.