Abstiegs-Drama, Wechsel-Rekord …: St. Pauli und die üblen Erinnerungen an Darmstadt
Es gibt aus Sicht des FC St. Pauli wahrlich Schöneres als ein Blick auf diese Statistik: Bei Darmstadt 98 gelang dem Kiezklub in neun Partien noch kein Zweitliga-Sieg, vor allem in den vergangenen Jahren wurde das Böllen- zum Höllenfalltor für die Hamburger.
Und jede Pleite hatte eine signifikante Randgeschichte.
Das Abstiegsdrama
Am letzten Spieltag der Saison 2014/15 musste St. Pauli bei den Lilien ran, die mit einem Sieg den Aufstieg in die Bundesliga eintüten konnten. Der Kiezklub hingegen zitterte noch um den Klassenerhalt und kassierte in der 71. Minute das entscheidende Gegentor durch Tobias Kempe. Nicht so schlimm, dachte man zunächst, Konkurrent Aue lag zu dem Zeitpunkt in Heidenheim 0:2 zurück. Zwei Auer Treffer in wenigen Minuten sorgten dann aber für kollektives Zittern, ein Sieg der Erzgebirgler hätte St. Pauli in die Relegation bugsiert. Während ganz Darmstadt feierte, hingen alle Hamburger an ihren Handys – es ging am Ende gerade noch einmal gut.
Die Klatsche
Darmstadt war direkt wieder aus der Beletage abgestiegen, empfing St. Pauli am dritten Spieltag 2017/18 bei strömendem Regen – und fügte ganz schwachen Gästen passenderweise eine echte Klatsche zu. Negativer Höhepunkt beim 0:3 war ein geschenkter, aber eben vergebener Elfmeter von Sami Allagui.
Das Fußballgott-Comeback
St. Pauli reiste zum Start der zweiten Saisonhälfte 2018/19 als Aufstiegskandidat nach Hessen und hatte Rückkehrer Alex Meier, in Darmstadt ob seiner Frankfurter Zeit nicht eben Publikumsliebling, dabei. Meier kam nach 84 Minuten aufs Feld, war also live dabei, als Serdar Dursun 98 in Minute 89 zum hochverdienten 2:1-Sieg schoss.
Der Rekord für die Ewigkeit
Nicht, dass man sich über das Sportliche unterhalten müsste, wenn es um den 23. Mai dieses Jahres handelt. Das 0:4 in Darmstadt war einer von zig Zwischenschritten des Niedergangs unter Jos Luhukay, doch der verewigte sich immerhin an diesem Tag in den Annalen: In der 61. Minute gingen Borys Tashchy, Daniel Buballa, Viktor Gyökeres und Rico Benatelli vom Platz und wurden durch Johannes Flum, Henk Veerman, Dimitrios Diamantakos und Luis Coordes ersetzt. Es war der erste Vierfach-Wechsel der Geschichte.