Afolayans irre Serie – Das Tor widmet er nicht nur seinem Bruder
Es ist eine schier unfassbare Serie, und die ging auch in Hoffenheim weiter: Als Oladapo Afolayan die 1:0-Führung des FC St. Pauli in Hoffenheim besorgt hatte, war eigentlich klar, dass nichts mehr schiefgehen konnte. Es war das 13. Spiel, in dem der Engländer für Braun-Weiß genetzt hatte, und wie auch das Dutzend zuvor wurde es gewonnen.
Natürlich wurde der 27-Jährige darauf angesprochen nach der Partie, natürlich war ihm die Statistik geläufig – und er hatte sogar noch Neuigkeiten dazu parat. „Ich habe gehört, der Lauf geht sogar noch weiter zurück als St. Pauli“, ließ er schmunzelnd wissen. „Mein Vater hat mir erzählt, dass es schon um die 30 Spiele sind, in denen ich getroffen habe und wir dann gewonnen haben. Also treffe ich hoffentlich weiter, damit wir weiter gewinnen können.“
Oladapo Afolayans Serie begann bereits vor St. Pauli
Ein Blick in seine Vita offenbart tatsächlich Unglaubliches. Zu den 13 Partien für den Kiezklub können in der Summe weitere 18 bei seinem Ex-Klub Bolton Wanderers addiert werden, wenngleich mit einer kleinen Einschränkung: Zwei davon, nämlich gegen Wimbledon (3:3) und das 2:2 gegen Gillingham, endeten „nur“ remis. Allerdings datiert das Gillingham-Match vom 23. Oktober 2021, was im Umkehrschluss heißt: Seit drei Jahren hat Afolayan alle Spiele mit seinen Klubs, in denen er genetzt hat, gewonnen. Ein Wahnsinn!
Afolayan trifft für den kleinen Bruder – und seinen Hund
Aber nicht nur deshalb war der Samstag für ihn „ein guter Tag: Mein kleiner Bruder hat Geburtstag, mein Hund hat Geburtstag. Ich habe meinem kleinen Bruder gesagt, ich würde heute für ihn treffen – und natürlich für meinen Hund. Ich weiß aber nicht, ob der verstanden hat, was los ist“, scherzte er nach seinem Tor aus dem Nichts, denn auf eine Führung der Gäste hatte bis zur 20. Minute nur mit viel Fantasie etwas hingedeutet.
„Das ist Bundesliga-Fußball“, befand Afolayan lapidar. „So ist es, das passiert auf diesem Niveau. Mannschaften machen hier Tore aus dem Nichts. Wir haben das einige Male selbst erlebt, und jetzt war Hoffenheim dran.“ Madig machen lassen wollte er sich seine Volley-Abnahme nach Pass von Jackson Irvine indes nicht. „Ich finde, dass es ein guter Abschluss war. Ich wusste, was ich da tue. Wenn ich den Ball im Strafraum bekomme, dann ist es eine Chance. Kriege ich einen freien Schuss, kann ich tödlich sein.“
Kiezkicker Afolayan beschwört den Glauben an sich selbst
Klingt nach Selbstbewusstsein, ist auch so. „Ich kenne meine Qualitäten“, sagte Afolayan. „Alle haben mich oft genug spielen gesehen, um zu wissen, was ich für ein Spielertyp bin und was ich für das Team beitragen kann.“ Es gehe darum, konstant Leistung zu zeigen, damit der Trainer ihn aufstellt. Was nicht immer der Fall war in der laufenden Serie, den Protagonisten aber eher anspornt als nervt. „Dasselbe gilt, wenn ich auf der Bank sitze und eingewechselt werde: Ich komme rein und mache das Beste fürs Team. Ich denke, es geht vor allem um die Mentalität und den Gedanken: Du bist gut genug. Der Glaube an sich selbst ist immer wichtig.“
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Was natürlich für alle im Team gilt. „Es war eine Mannschaftsleistung“, bilanzierte Afolayan. „Wir wollten rausgehen und eine gute Leistung zeigen. Uns allen war klar, wie wichtig dieses Spiel war. Das konnte man an unserer Leistung sehen: Wir waren bissig, wir waren entschlossen und wir waren eiskalt, als wir es sein mussten.“