Alleiniger HSV-Jäger? St. Pauli spürt vor Topspiel gegen Düsseldorf Druck
Anspannung und Vorfreude sind riesengroß beim FC St. Pauli und bei den Fans sowieso. Der Kiez wird am Samstagabend (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) brodeln und das Millerntorstadion beben, wenn die Braun-Weißen im Topspiel Fortuna Düsseldorf zum heißen Tanz auf ihren Rasen bitten. Zweite Liga, erstklassiges Duell, Spannung der Extraklasse.
Es ist quasi ein K.o.-Spiel der punktgleichen Traditionsklubs (53 Zähler), die in der Tabelle nur ein Törchen trennt. Der Sieger wird der alleinige Jäger des HSV und Relegationsrangs sein. Mehr Verfolger-Duell geht nicht. Für St. Pauli-Trainer Fabian Hürzeler ist die Partie auch eine ultimative Qualitäts- und Status-Prüfung.
St. Pauli ist das beste Team der Rückrunde
Während die Konkurrenz seine Mannen – mit Abstand erfolgreichstes Rückrundenteam – in den letzten Wochen regelmäßig als Spitzenmannschaft, besten Gegner oder oberstes Regal lobte, betont Hürzeler: „Wenn wir diese Herausforderung auch meistern, dann sind wir definitiv ein Topteam in der Liga. Meistern wir sie nicht, dann werden wir weiter unsere Schritte gehen, um ein Topteam zu sein.“
Understatement? Wohl eher der Versuch, noch mehr aus seiner Mannschaft herauszukitzeln, noch ein bisschen besser zu werden und mit der nächsten Herausforderung wieder ein Stück zu wachsen. Das, was Hürzeler den „Prozess“ nennt.
Einmal mehr geht der Coach das Thema Druck offensiv an. „Bei so einem Spiel sollen und müssen die Jungs Druck auch spüren. Ohne Druck wirst du in solchen Partien nicht erfolgreich sein.“ Entscheidend sei der Umgang mit dem Druck, ihn bestenfalls in positive Energie umzusetzen.
Das ist St. Pauli den jüngsten Samstagabend-Topspielen in Heidenheim (1:0) und zuletzt in Darmstadt (3:0) hervorragend gelungen.
Siegermentalität für den Aufstieg
Wer aufsteigen will – früher oder später – muss mit Drucksituationen umgehen können. Das impft Hürzeler seiner Mannschaft ein. Siegermentalität. Widerstandfähigkeit und Härte – körperlich und auch im Kopf. In dieser Beziehung hat es in den vergangenen Jahren gerade gegen traditionell robuste, abgezockte und nicklige Düsseldorfer oft gehapert.
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„Wir haben in Darmstadt bewiesen, dass die Jungs es können. Dass sie die Intensität fahren und sie widerstandsfähig sein können“, sagt Hürzeler zur Entwicklung in den letzten Monaten, die auch Basis für St. Paulis neue Auswärtsstärke ist. „Jetzt gilt es, das konstant zu zeigen. Die Jungs haben einen Maßstab gesetzt, was sie läuferisch, kämpferisch und spielerisch können. An dem Maßstab sollten wir uns auch messen.“