„Anders als andere in der Welt“: Kompany und das besondere St. Pauli-Lob
Wie wichtig der Sieg für den FC Bayern war, wie wenig die Spieler des Rekordmeisters den Dreier am Millerntor als Selbstverständlichkeit sahen, wurde nach dem Abpfiff deutlich. Die Mannschaft bildete lange einen Kreis, dann schritt das Starensemble in die Gästekurve und ließ sich ausgiebig von den mitgereisten Anhängern für den 1:0-Arbeitssieg feiern, bevor es mit einem zufriedenen Grinsen und feixend in Richtung Kabine ging.
Aus Bayern-Sicht war es ein rundum gelungener Ausflug in den Norden – und mal etwas Neues. Neues Stadion, spezielle Atmosphäre. Das gefiel auch Bayern-Trainer Vincent Kompany, ein früherer Wahl-Hamburger.
Kurios: Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sprach der 38-Jährige zunächst auf Englisch und beantwortete später auf Deutsch gestellte Fragen auf Deutsch.
Bayern-Trainer Kompany lobt Millerntor und St. Pauli
„Wir wussten und haben alle gefühlt, dass es ein spezieller und besonderer Platz hier ist. So anders als andere in der Welt“, sagte der Belgier, der von 2006 bis 2008 für den HSV gespielt hatte, nach den intensiven 93 Minuten und es klang fast wie ein Schwärmen.
Auch mit Lob für den Gegner sparte Kompany nicht. „Wir haben gegen ein Team mit sehr hoher Energie, viel Kompaktheit und Disziplin gespielt. Ein sehr reifes Game-Management. Selbst nach unserem Tor ist St. Pauli nicht in Panik verfallen, sondern ist geduldig bei seinem Spiel geblieben. Am Ende haben sie versucht, den Druck zu erhöhen. Der Sieg heute ist viel wert, gerade mit Blick auf die Spiele von Leverkusen und Dortmund.“ Beide Konkurrenten haben Punkte verloren. Es sei „ein hartes Spiel“ gewesen.
Kompany verlässt Pressekonferenz vorzeitig
Auch für seinen Gegenüber auf der Trainerbank, den er aus Duellen in der belgischen Liga kennt, fand er anerkennende Worte. „Alex hat sein Team so vorbereitet, dass es schwierig wird, so wie er es immer tut“, sagte Kompany über Blessin, dessen Game-Plan den Bayern „ein bisschen ein Problem gemacht hat“, wie er es nannte.
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Nach der Partie traten die Münchner die Heimreise zeitig an, sodass Kompany die Pressekonferenz vorzeitig verließ. Nach einer herzlichen Umarmung mit Blessin bedankte er sich noch artig für den Kaffee, was für Schmunzler sorgte.