Aue-Profi glaubt an St. Pauli: Sören Gonther hält Timo Schultz für den Richtigen
Er ist der Abwehrchef des FC Erzgebirge Aue, aber auch drei Jahre nach seinem Abschied 2017 immer noch bekennender St. Paulianer. Sören Gonther kommt am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) ans Millerntor – in einer für den Kiezklub äußerst bedrohlichen Situation, die er selbst schon bei den Braun-Weißen oft genug miterlebt hat.
Der Defensiv-Stratege (33) erzählt, dass vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit stets zu einem Happy End geführt habe: „Dazu muss man aggressiv und eklig auftreten, um dem Gegner zu zeigen, dass man an sich glaubt.“
FC St. Pauli: Aues Sören Gonther lobt Sportchef Andreas Bornemann
Beides traut er seinen „Erben“ vorbehaltlos zu. „Ich habe einige Spiele von St. Pauli gesehen, die Spaß gemacht haben und einen Dreier verdient gehabt hätten.“ Von der Mannschaft hält er viel, er lobt deshalb auch Sportchef Andreas Bornemann. „Er hat gute Leute geholt.“
Warum die Truppe denn nicht mehr Punkte holt, wollte die MOPO wissen. Der Routinier, der 2012 aus Paderborn nach Hamburg kam und fünf Jahre blieb: „Das lag jedenfalls nicht daran, dass die Jungs in irgendeinem Spiel zu wenig Gas gegeben haben. Sie haben einfach zu viele unnötige Tore kassiert.“ Aber daran könne man ebenso arbeiten wie an der mangelnden Konsequenz vor des Gegners Tor.
Sören Gonther: Trainer Timo Schultz ist genau der Richtige
Gonther hält Coach Timo Schultz für genau den Richtigen: „Er ist lange genug dabei, hat ja auch schon als Co-Trainer bei den Profis gearbeitet. Ich weiß, dass er deutlich sagt, was er will. Schulle wird noch ein richtig guter Trainer.“
Da Gonther immer noch einen engen Draht zu einigen Kiezkickern hat, stellt er fest: „Ich weiß, dass die Jungs für Schulle durchs Feuer gehen.“ Allerdings empfiehlt er, alle Kräfte so schnell wie möglich zu bündeln: „Je länger du da unten stehst, desto ekliger wird es.“
Natürlich hat er auch die katastrophale Leistung von Philipp Ziereis und Co. in Braunschweig gesehen, jedoch: „Das macht es für uns doppelt schwer. St. Pauli ist wie ein angeschlagener Boxer. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Truppe noch die Kurve kriegt, weil genug Qualität als Mannschaft und auch individuell vorhanden ist.“
Aue-Profi Sören Gonther will seine Karriere noch nicht beenden
Schützenhilfe wird es von Aue natürlich nicht geben. Gonther: „Nach dem Abpfiff wünsche ich St. Pauli bis zum Rückspiel viele Siege.“
Im Erzgebirge fühlt er sich wohl. Seitdem er in Aue spiele, sei der Verein nicht einmal in Abstiegsgefahr, der siebte Rang in der Vorsaison die zweitbeste Platzierung in der 2. Liga überhaupt gewesen.
Die Mannschaft sei erfahren, habe die bisherigen 15 Punkte nicht durch Glück, oft sogar gegen Teams von oben eingefahren: „Das jüngste 0:2 zu Hause gegen Regensburg wirft uns nicht um. Jahn hat seine Chancen genutzt, wir unsere nicht. Sowas passiert.“
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Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. „Ich will noch zwei Jahre spielen. Die beiden Jahre, die ich wegen Verletzung verpasst habe, hänge ich hinten dran. Außerdem kann ich erst aufhören, wenn wir endlich wieder vor Zuschauern spielen dürfen.“