Jackson Irvine wird nach dem Aufstieg auf Händen getragen
  • Jackson Irvine wird nach dem Aufstieg auf Händen getragen.
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

St. Pauli feiert den Aufstieg mit Platzsturm! Das Millerntor eskaliert

Jubel, Trubel, Millerntor! Es ist vollbracht, der letzte Schritt gemacht. Der FC St. Pauli ist wieder erstklassig. Im letzten Heimspiel dieser außergewöhnlichen Saison machten die Kiezkicker mit einem 3:1 (1:0) gegen Absteiger VfL Osnabrück den Aufstieg ins Oberhaus klar. Mit dem 19. Saisonsieg eroberten die Braun-Weißen auch die Tabellenführung zurück und wollen am 34. Spieltag die Zweitliga-Meisterschaft klarmachen. Es wäre das i-Tüpfelchen. Die Krönung ist mit dem Aufstieg bereits geglückt.

Nach dem Schlusspfiff gab es kein Halten mehr. Jubelorkan. Platzsturm. Auf den Tribünen lagen sich Freunde und auch wildfremde Menschen in den Armen, auch der Rasen füllte sich in Sekundenschnelle mit Tausenden Menschen und machten das Spielfeld zur größten Tanzfläche der Stadt. Die Fans hüpften, brüllten, lachten, weinten. Manche lagen auf dem Rasen, starrten in den blauen Himmel, andere rollten ausgelassen über das satte Grün.

Die Spieler, die Aufstiegs-Helden, waren mittendrin. Sie wurden gefeiert, umarmt – ob sie nun wollten, oder nicht. Erfolgstrainer Fabian Hürzeler wurde auf Schultern durch die Menge getragen. Welch ein Triumph für den erst 31-Jährigen Coach.

„Das ist unbeschreiblich. Wir konnten den Fans etwas zurückgeben für ihre wahnsinnige Unterstützung. Es ist eine extreme Erleichterung, es ist die Krönung einer Saison“, sagte Hürzeler bei Sky. Bei der Pressekonferrenz verpassten ihm seine Spieler übrigens eine Bierdusche.

FC St. Pauli: Platzsturm nach Aufstieg gegen Osnabrück

Bei herrlichem Fußball- und Aufstiegswetter hatten die „Boys in Brown“ einen absoluten Traumstart erwischt und schon in der 7. Minute das erlösende 1:0 durch Oladapo Afolyan erzielt – herrlich herausgespielt über Jackson Irvine und Lars Ritzka. Das Tor gab den Gastgebern Sicherheit. Und den Fans das Gefühl, dass der Aufstieg endlich im Sack ist.

Nach dem Abpfiff am Millerntor gab es kein Halten mehr: Der FC St. Pauli steigt in die Bundesliga auf. IMAGO / Lobeca
Platzsturm im Millerntor-Stadion beim St. Pauli-Aufstieg
Nach dem Abpfiff am Millerntor gab es kein Halten mehr: Der FC St. Pauli steigt in die Bundesliga auf.

Die St. Paulianer, bei denen Abwehrchef Eric Smith sein Comeback gab und auch Elias Saad und Lars Ritzka in die Startelf zurückgekehrt waren, agierte überlegen, ließ aber bei vielen Angriffen und auch Abschlüssen die letzte Konsequenz und Präzision vermissen, um die Führung auszubauen. Allerdings leisteten sich die Kiezkicker einige Nachlässigkeiten, Leichtsinn und Ballverluste, ermöglichten den wackeren Osnabrückern mehrere gefährliche Konter. Unnötig, aber folgenlos. Mit Afolayans zweitem Streich zum 2:0 (58.) war der braun-weiße Feiertag endgültig gebucht.

Afolayan und Hartel schießen St. Pauli ins Glück

Stehende Ovationen auf allen Tribünen. „Olé, Olé, Olé, Olé, super Hamburg, St. Pauli!“ sang das Publikum. Und mitten in die schon euphorische Jubelstimmung hinein köpfte Marcel Hartel nach einer perfekt geschlagenen Flanke des überragenden Afolayan das 3:0 (68.). Saisontor Nummer 17 für den Mittelfeldmann.

Total verrückt: Die 2800 mitgreisten VfL-Fans bliesen nicht etwa Trübsal. Gleich mehrmals taten sie so als habe ihr Team gerade ein Tor erzielt, jubelten auf Kommando los, drehten regelrecht durch und skandierten dann „Auswärtssieg! Auswärtssieg!“. Eine ironische Abschiedstour aus der Liga.

Osnabrücks Elfmeter versaut Vasilj die elfte Null

Ärgerlich, aber nur ein Schönheitsfehler, dass Osnabrück in der Nachspielzeit nach Videobeweis noch einen Elfmeter bekam und zum Ehrentreffer verwandelte. Ein Gegentor, dass Keeper Nikola Vasilj noch am meisten geärgert haben dürfte, hätte der Schlussmann doch gerne noch ein elftes Mal in dieser Saison zu Null gespielt.

Aber der spontane Frust darüber wich umgehend der mitreißenden Feierlaune. „Träume werden wahr“, sagte der Hamburger Jung Elias Saad, einer der vielen Helden in Braun-Weiß.

Die Hamburger Saad und Wahl feiern den Aufstieg intensiv

„Ich war erst einmal in der Kabine, um das realisieren zu können“, sagte der gebürtige Hamburger Hauke Wahl. „Dieser Verein hat eine solche Wucht.“

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