Elias Saad jubelte über Sieg und Tor auf dem Betzenberg.
  • Elias Saad jubelte über Sieg und Tor auf dem Betzenberg.
  • Foto: WITTERS

Auswärtssieg im Hexenkessel: St. Pauli kühlt den Betzenberg herunter

Es war ein hartes Stück Arbeit für den FC St. Pauli zum Auftakt beim 1. FC Kaiserslautern. Der Kiezklub war nicht ohne Probleme gegen die giftigen Gastgeber, gewann am Ende aber dennoch mit 2:1 (0:0) – dank viel harter Arbeit, aber auch zweier Geschenke, deren Austeilung die Lauterer nerven dürfte.  

Vor 44.079 Zuschauenden im Fritz-Walter-Stadion übernahm der Kiezklub von Beginn an das Heft des Handelns, die erste Großchance durch einen Distanzversuch von Marcel Hartel (12.) war die Folge. 

St. Pauli tut sich schwer gegen giftiges Kaiserslautern

Viel mehr sprang offensiv jedoch nicht heraus, da die Lauterer ohne den Ball hellwach agierten und viele wichtige Zweikämpfe für sich entscheiden konnten. Und weil sich bei St. Pauli dann auch noch zunehmend eigene Unsauberkeiten einschlichen, entwickelte sich zunehmend ein offenes Spiel, in dem es einzig die sehr stabile Defensive der Hamburger war, die verhinderte, dass der FCK seine neugewonnenen Vorteile in gefährliche Aktionen ummünzen konnte. „In der ersten Hälfte haben wir nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben“, musste auch Trainer Fabian Hürzeler eingestehen. 

Kurz vor der Pause wurde es dann noch einmal richtig hitzig: Nach einem Foul an Saliakas nahe der Seitenlinie gab Ritter dem am Boden liegenden Griechen ein paar Takte mit auf den Weg, was wiederum St. Paulis Jackson Irvine gar nicht gefiel. Es entwickelte sich eine kleine Rudelbildung, die Referee Robert Schröder letztlich mit dem Dialog und einer Verwarnung für den Foulenden Boris Tomiak schlichtete. Und dennoch: Der Ton war gesetzt für einen zweiten Durchgang, in dem es richtig zur Sache gehen sollte. 

Elias Saad nimmt Einladung der Lauterer Defensive an

Für den Startschuss brauchte es jedoch zunächst eine Einladung der Gastgeber: Bei einem eigentlich harmlosen Schlag von Irvine in die Spitze übersah die FCK-Defensive den heranstürmenden Elias Saad völlig. Der Flügelstürmer spritzte dazwischen, legte sich den Ball am Schlussmann vorbei und schob ein zu einer 1:0-Führung (51.), die sich zuvor bereits angedeutet hatte, weil St. Pauli dominant aus der Kabine kam.

Wer jedoch dachte, dass dieser Nackenschlag die Lauterer Gegenwehr vorerst brechen würde, sah sich getäuscht. Denn es passierte das Gegenteil. Die Profis auf dem Rasen kämpften unbeirrt weiter, die Heim-Fans goutierten diese Einstellung mit einer Stimmung, die den Boden phasenweise wackeln ließ. Und die Belohnung folgte sogleich: Auf rechts hatte Aaron Opoku plötzlich Platz, brachte den Ball in die Mitte, wo Kenny Prince Redondo den Ball nicht richtig traf, ihn damit aber perfekt auflegte für den erst sieben Minuten zuvor eingewechselten Neuzugang Ragnar Ache. Der brauchte nur noch einzuköpfen – 1:1 (66.). 

Ragnar Ache belohnt Drangphase des FCK, doch St. Pauli reagiert stark

Ähnlich wie der FCK reagierte jedoch auch der Kiezklub erstklassig auf den Gegentreffer und drückte fortan auf die erneute Führung – mit Erfolg: Der auffällige Saad brachte den Ball nach einem seiner unwiderstehlichen Dribblings in den Sechzehner, Hartel setzte zum Schuss an und wurde dabei von Tobias Raschl am Fuß getroffen – Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte locker (75.). Für Hürzeler ein gerechtfertigtes Tor, denn: „Wir haben uns in Hälfte zwei gesteigert und auch belohnt.“

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In ähnlicher Manier wie nach dem ersten Gegentor konnte Lautern in der Folge nicht mehr zurückkommen. Die Schlussoffensive überstand der Kiezklub schadlos, brachte das 2:1 über die Zeit – ein Umstand, der den anfangs unzufriedenen Hürzeler doch noch glücklich stimmte: „Ich bin sehr zufrieden, da wir ein schweres Auswärtsspiel gewonnen haben.“

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