Johannes Eggestein jubelt mit Manolis Saliakas

Johannes Eggestein brachte St. Pauli in Heidenheim auf die Siegerstraße. (Foto: IMAGO/Steinsiek.ch)

„Baden-Württemberg-Meister“ St. Pauli setzt Serien fort – und hat nun ein Problem

Mit Statistiken ist es ja immer so eine Sache im Fußball. Die Protagonisten selbst weisen deren Bedeutung meist zurück, häufig aus nachvollziehbaren Gründen, zu oft bilden Daten nur die halbe Wahrheit ab. Im Falle des FC St. Pauli setzten sich mit dem 2:0 in Heidenheim jedoch zwei Serien fort, die mit Zufall nur noch bedingt erklärbar zu sein scheinen.

Eigentlich war die Partie in Heidenheim schon nach dem Führungstor durch Johannes Eggestein gegessen. Denn, so verrät es die erste beeindruckende Serie: Geht St. Pauli in Führung, gewinnt es auch. Zum fünften Mal gelang es den Kiezkickern in dieser Saison, den ersten Stich zu setzen, zum fünften Mal verließen sie den Platz als Sieger. 

Geht der FC St. Pauli in Führung, gewinnt er auch

Der Kategorie Zufallsprodukt entstammt diese Statistik keineswegs, vielmehr ist sie absolut erklärbar: St. Paulis defensive Qualitäten sind bekannt, mit einer Führung im Rücken können die Hamburger ihre Stärke gegen den Ball noch besser ausspielen. „Wir haben jetzt schon öfter bewiesen, dass wir so ein 1:0 richtig gut verteidigen können“, freute sich auch Trainer Alexander Blessin.

Zugegeben etwas weniger greifbar ist die zweite Serie, die St. Pauli am Samstag auf dem Schlossberg fortführte: Vier ihrer fünf Bundesliga-Siege holten die Boys in Brown auswärts in Baden-Württemberg und konnten jeden der vier Bundesligisten aus dem Ländle vor dessen heimischer Kulisse gegentorlos bezwingen: 3:0 in Freiburg, 2:0 in Hoffenheim, 1:0 in Stuttgart, 2:0 in Heidenheim. 

FC St. Pauli kürt sich zum „Baden-Württemberg-Meister“

„Anscheinend liegen die uns“, versuchte auch Johannes Eggestein eine Erklärung für St. Paulis regionale Vorliebe zu finden. Mit einem Lächeln fügte er an: „Wir haben viele Jungs aus Baden-Württemberg, die fühlen sich hier wohl. Wahrscheinlich ist es deswegen so.“ Trainer Blessin kürte St. Pauli gar zum „baden-württembergischen Meister“: „Den Titel gibt es zwar nicht, aber den nehme ich mir jetzt einfach mal raus“, so der gebürtige Stuttgarter. 

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Bleibt aus St. Pauli-Sicht zu hoffen, dass sich Auswärtssiege eines Tages auch in anderen Bundesländern als möglich erweisen. Ansonsten würde die bis dato starke Bilanz vor fremder Kulisse schnell leiden – denn ein weiteres Auswärtsspiel in Baden-Württemberg hält diese Bundesliga-Saison nicht mehr bereit. 

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