Beleidigendes T-Shirt: Pressesprecherin von Hansa Rostock muss 5000 Euro zahlen
5000 Euro Geldauflage für ein T-Shirt. Marit Scholz, Pressesprecherin von St. Paulis Erzrivalen Hansa Rostock, muss diesen Betrag bezahlen, weil sie auf einer Pressekonferenz im Mai ein Stück Stoff getragen hat, auf dem ein Journalist beleidigt wurde.
„FCK SFR“ stand dort in weißer Schrift auf schwarzem Grund – analog zu bekannten Botschaften wie „FCK NZS“, was unter Hinzufügung der fehlenden Vokale als „Fuck Nazis“ gelesen werden kann. „SFR“ war offensichtlich die Kurzform für Sönke Fröbe, der für die „Ostsee-Zeitung“ seit mehr als 20 Jahren über Hansa berichtet.
Journalist der Ostsee-Zeitung erstattete Anzeige
Der Reporter war bei der Modenschau nach dem letzten Spieltag der Vorsaison, als Rostock sich mit einem 2:1 gegen Braunschweig rettete, selbst anwesend und erstattete Anzeige. Fröbe ist ein hartnäckiger Journalist, der sich regelmäßig mit unbequemen Themen auseinandersetzt – etwa der Gewaltbereitschaft vieler Hansa-Fans, von der nicht nur St. Pauli-Anhänger:innen ein (garstiges) Lied singen können. Seine Berichterstattung führte vor zwei Jahren bereits dazu, dass der Verein ihm den Zugang zum Ostseestadion verwehrte. Erst durch eine einstweilige Verfügung des Landgerichts Rostock kam Fröbe wieder ins Stadion.
Die örtliche Staatsanwaltschaft sah durch das T-Shirt den Sachverhalt einer „schweren Beleidigung“ gegeben. Von den 5000 Euro erhält Fröbe die Hälfte, die andere Hälfte fließt an eine gemeinnützige Einrichtung. Eine teure Retourkutsche für Scholz.
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Mit Zahlung der Auflage endet das Verfahren gegen die Pressesprecherin, die im Konflikt entgegen ihrer eigentlichen Funktion eine buchstäblich tragende Rolle eingenommen hat. Allerdings will sich nun auch die DFB-Ethikkommission des Themas annehmen.